Rezension

Düster, hoffnungslos und brutal

Vorbereitung auf das nächste Leben - Atticus Lish

Vorbereitung auf das nächste Leben
von Atticus Lish

Bewertet mit 4 Sternen

New York ist ein Schmelztiegel – nicht nur für die unterschiedlichsten Nationen, sondern auch für allerlei Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, aus welchen Gründen auch immer.

Hier in New York treffen unsere Protagonisten aufeinander: die Uigurin Zou Lei, der Ex-Soldat Brad Skinner und der gewalttätige Jimmy, Sohn von Skinners Vermietern.

Zou Lei ist es im Leben noch nie gut gegangen. Schon in ihrer Heimat hat sie Ausgrenzung und Leid erfahren und dann ihre ganz Hoffnung auf ein Leben in Amerika gesetzt. Sie ist illegal in den USA und gerät zunächst einmal ins Gefängnis. Sie will das nicht noch einmal, doch das Leben auf den Straßen New Yorks ist schwierig. Zou Lei aber gibt niemals die Hoffnung auf und kämpft für ein besseres Leben. Sie begegnet Skinner. Er ist schwer traumatisiert, zu viel Tod hat er als Soldat gesehen und verursacht. Er benötigt dringend therapeutische Unterstützung, doch sein Land, für das er gekämpft hat, verweigert im die Hilfe. Zwischen Zou Lei und Skinner bahnt sich eine Beziehung an. Sie geben sich Halt in einer trostlosen Welt. Trotzdem wird es immer schlimmer mit Skinner.

Mit dem Schreibstil hatte ich große Probleme. Die Sprache ist direkt, teilweise sehr abgehackt. Manchmal wurden Details mehr als ausführlich beschrieben, manches Mal aber auch kurz und knackig abgehandelt. Es hätte dem Roman sicherlich gut getan, wenn einiges gerafft worden wäre. Oft konnte ich die beschriebene Brutalität kaum ertragen.

Der Roman zeigt, wie düster und hoffnungslos das Leben für Menschen ist, die von der Gesellschaft übersehen werden, sie können sich noch so sehr abstrampeln, sie werden immer Verlierer bleiben. Da so etwas in den meisten Geschichten nicht vorkommt, ist es gerade deshalb wichtig auch über dieses Thema zu schreiben. Der amerikanische Traum „vom Tellerwäscher zum Millionär“ wird nämlich immer eine Ausnahme bleiben.

Eine Gesellschaftsstudie, auf die man sich einlassen muss.