Rezension

Düsterer Kriminalfall

Kant und das Leben nach dem Tod -

Kant und das Leben nach dem Tod
von Marcel Häussler

Bewertet mit 5 Sternen

“Kant und das Leben nach dem Tod“ ist der dritte Band der „Kommissar Kant in München“- Reihe von dem Autor Marcel Häußler.

Hauptkommissar Kant und das Ermittlerteam müssen schrittweise die Identität eines Opfers herausfinden, denn die Leiche wurde scheinbar zerstückelt und erst nach und nach tauchen Leichenteile des Opfers auf. In der Nähe einer Autobahn wurde zuerst ein abgetrennter Arm gefunden und die erste Spur führt nach München in ein Hochhausgebiet im Stadtteil Hasenbergl. Doch hier leben die Menschen in Anonymität und es fällt dem Team schwer die Ermittlungen voran zu bringen. Zudem hat Kant, einige Private Probleme zu lösen und steht vor großen Herausforderungen die der Alltag für ihn bereithält.

Besonders gut hat mir die düstere und auch etwas traurige Grundstimmung gefallen. Das Thema Einsamkeit steht hier sehr im Fokus und wurde sehr gut ausgearbeitet und in die Handlung integriert. Man liest hier und da gesellschaftskritische Aspekte, die einen zum Nachdenken bringen. Der Schreibstil ist sehr prägnant, dezent humorvoll mit oft kurzen Sätzen gespickt, die aber auf den Punkt gebracht wurden. Es entsteht so eine sehr eigene Dynamik, die den Lesefluss auch sehr spannend gestaltet. Die Grundgeschichte ist aber auch sehr interessant und die privaten Probleme mit denen sich Kant auseinander setzten muss fügen sich wunderbar in die Story ein.

Auch die Geschichte von Antonia, die nach dem Tod ihrer Mutter aus Argentinien jetzt in der Hochhaussiedlung bei ihrem Großvater in Hasenbergl lebt, ist fast schon bedrückend. Das Desinteresse an den Mitmenschen ist sehr realistisch beschrieben und spiegelt damit ein sehr düsteres Gesellschaftsbild wieder.

Insgesamt ein wirklich guter Krimi der mich neugierig auf den Autor und die weiteren Bände der Serie macht. Die Story ist in sich abgeschlossen und man kann problemlos mit diesem Band einsteigen.