Rezension

Durchaus lesenswerter Thriller

Kreuzzug - Marc Ritter

Kreuzzug
von Marc Ritter

5000 Menschen – 11 Terroristen – eine Katastrophe.
Inhalt

Der Tunnel, durch den die Zahnradbahn fahren muss, um die Zugspitze zu erreichen, wird an neuralgischer Stelle gesprengt. Die 200 Menschen sind im Inneren gefangen, wehrlos der Gewalt von elf Terroristen ausgesetzte. Der Rettungshubschrauber wird gnadenlos abgeschossen, darauf folgt die Warnung, keinerlei Rettungsversuche mehr zu unternehmen. Sonst sterben nicht nur die 200 Touristen im inneren des Tunnels, sondern auch die über fünftausend Menschen, die sich noch auf dem Berg befinden. Dass sie ernst machen wird spätestens klar, als eine Kabine abstürzt und mit ihr hundert Touristen in den Tod.
Den Zuständigen wird schnell klar: das wurde geplant. Und zwar nicht kurzfristig und von ein paar Terroristen, sondern langfristig und gründlich von einer großen Gruppe. Und was die wollen, wird auch sehr bald deutlich. Was sollen sie tun? Die Rettungstruppen sind auf dem Berg völlig orientierungslos, ein Eingreifen so gut wie unmöglich.
Dennoch wagen sich mehrere Menschen voran: Reporter Thien, der durch einen unglücklichen Zufall mit im Tunnel ist. Denninger, Mitglied der Bundeswehr, der auf dem Berggipfel festsitzt. Sandra, eine Extremsportlerin, die sich mutig voran wagt. Können sie die Terroristen stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben?

Meine Meinung

Kreuzzug. Ein Titel, der mich erst einmal an das Mittelalter denken lässt und so gar nicht zur eisigen Thematik des Buches zu passen scheint. Doch jetzt, nachdem ich fertig gelesen habe, passt er irgendwie doch. Der Titel ist so ungewöhnlich wie die Gestaltung des Buches. Ein verschnörkelter mittelalterlicher Schriftzug aus hellblauem Grund, darunter eine einsame Gondel. Was mir jedoch besonders gut gefällt, sind die abgerundeten Ecken. Gefällt mir, endlich mal „Ecken“, die nicht so leicht umknicken können.

Die Geschichte selbst bietet einen rasanten, aktiongeladenen Thriller über einen lange geplanten Terroranschlag an der Zugspitze. Zwischendurch hat die Geschichte so ihre Durststrecken und die Aktion am Ende ist vielleicht ein bisschen too much, alles in allem aber hat mich der Thriller sehr gut unterhalten und wirklich langweilig wurde es eigentlich nie.

Was mich ein wenig stört, ist, dass ich mit keiner der Figuren so richtig warm geworden bin. Vor allem mit Reporter Thien hatte ich so meine Schwierigkeiten. Es ist für einen Thriller vielleicht nicht gerade von Vorteil, wenn mir das Schicksal der Figuren egal ist, weil sie mir einfach nicht ans Herz gewachsen sind. Aber das ist auch Geschmackssache, Figuren müssen ja nicht immer sympathisch gezeichnet sein. Ich habe es nur lieber, wenn ich mit dem Protagonisten (oder einem der Protagonisten) sympathisieren kann.
Fazit: ein gelungener, spannender, durchaus lesenswerter Thriller, der hier und da kleine Macken aufweist, aber trotzdem Spaß macht, zu lesen.

3,5 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot ½ Punkt, Figuren ½ Punkt, Sprache ½ Punkt
~*~ Droemer ~*~ 560 Seiten ~*~ ISBN: 978-3426226186 ~*~ Broschiert ~*~ 16,99€ ~*~