Rezension

Durchgehend spannend

Der Mädchenmacher - Michael Koglin

Der Mädchenmacher
von Michael Koglin

Bewertet mit 4 Sternen

Auf einer gedeckten Tafel wird die garnierte Leiche einer Frau gefunden. Die Streifenpolizistin Lina Andersen wird von der Mordkommission als Unterstützung angefordert. Schon bald stellt sich heraus, dass die ermordete Frau einer militanten Tierschutzgruppe angehörte. Lina beginnt undercover im Umfeld des Opfers zu ermitteln. Als erneut eine Frauenleiche auf einer gedeckten Tafel gefunden wird, geht die Mordkommission von einem Serienmörder aus. Lina ahnt nicht, dass sie dem Mörder bereits sehr nahe gekommen ist und deshalb in großer Gefahr schwebt....

Nach "Seelensplitter" ist "Der Mädchenmacher"  bereits der zweite Fall für die Polizistin Lina Andersen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man sie aber unabhängig voneinander lesen.

Dieser Thriller kommt ohne langatmiges Vorgeplänkel aus. Er startet bereits mit hohem Tempo. Kurze Kapitel und rasante Szenenwechsel sorgen dafür, dass Tempo und Spannung konstant gehalten werden. Um den Überblick über das Geschehen zu behalten, sollte man beim Lesen konzentriert bei der Sache sein, denn sonst könnte es passieren, dass man den roten Faden verliert.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Zunächst kann man die einzelnen Handlungsfäden nicht miteinander in Verbindung bringen. Das macht allerdings einen großen Reiz des Thrillers aus, denn man stellt sich viele Fragen und da man darauf gerne Antworten hätte, wird man förmlich durch die Seiten getrieben. Der Plot ist erfrischend anders und hebt sich dadurch wohltuend von breiten Masse ab. Man bekommt sehr viele Informationen, doch da man die nicht richtig zuordnen kann, weiß man nicht, wem man in diesem Buch noch über den Weg trauen kann. Diese ständige Ungewissheit lässt die Spannung keinen Moment abflauen. Beim finalen Showdown überschlagen sich die Ereignisse. Erst jetzt laufen alle Fäden zusammen. Dadurch ist der Thriller kaum vorhersehbar.

Lina Andersen ist eine recht eigenwillige Hauptprotagonistin mit Ecken und Kanten. Leider macht sie es einem nicht immer leicht, sich mit ihr zu identifizieren. Denn sie handelt manchmal sehr impulsiv und unüberlegt. Dadurch konnte sie bei mir persönlich nicht  punkten, sodass ich während der gesamten Handlung nicht richtig warm mit ihr wurde.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Die Zusammenhänge kamen erst am Ende ans Tageslicht und dadurch war die Handlung nicht vorhersehbar. Ich habe beim Lesen niemandem so recht über den Weg getraut und konnte das Buch deshalb nur schwer aus der Hand legen. Das Ende wirkte auf mich ein wenig abrupt und mit der Hauptprotgonistin konnte ich nicht richtig warm werden. Dennoch vergebe ich vier von fünf Bewertungssternen.