Rezension

Dystopie mit suchtfaktor

Stone Rider - David Hofmeyr

Stone Rider
von David Hofmeyr

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT:

Der Blackwater-Trail: Ein Rennen auf Leben und Tod.
Es ist heiß und trocken, die Luft staubig und giftig, der ganze Planet zerstört und verödet, das Leben hart und karg. Doch es gibt einen Ort, wo alles anders ist: die Sky-Base. Und man kann sich ein Ticket dorthin verdienen, indem man an dem berüchtigten Blackwater-Trail, dem härtesten Motorradrennen der Welt, teilnimmt – überlebt und gewinnt. Die Chancen: minimal. Das Risiko: 
lebensgefährlich. Und doch hat Adam nicht viel zu verlieren. Zunächst. Doch dann geht er wider besseren Wissens Allianzen ein, schließt Freundschaften, verliebt sich sogar. Damit macht er sich verwundbar. Und plötzlich hat er alles zu verlieren...

KURZE EINBLICKE:

Adam steigt auf sein Byke, setzt die Schutzbrille und Luftfiltermaske auf. Er holt das Geld aus seiner Hosentasche und schiebt es in das Geheimfach in der Sohle seine Stiefels. Dann lässt er den Motor an und genießt die Vibration in seinen Händen. 
Auf dem Byke ist alles anders. Nur im Sattel fühlt er sich frei.
Der Motor pulsiert. Der heißt Westwind fährt ihm ins Gesicht. Die Sonne brennt auf seinem Nacken. Und schon hat er den verrückten alten Dagg vergessen.
Seite 22

" ... Zur Hölle noch mal, wenn ihr unbedingt die Wahrheit hören will: Die meisten werden es nicht schaffen. Aber ihr alle werdet in dieser Hitze da draußen etwas über euch selbst lernen. Die Baulands werden euch Fragen stellen. Und es braucht Mut, um die Antworten zu finden. Ihr werdet begreifen, aus welchem Holz ihr gemacht seid. Ihr werdet lernen, ob ihr Feuer im Herzen habt. Oder nicht. Und es gibt keine wertvollere Lektion als diese. Es gibt kein Leben wie das während des Rennens. Ihr werdet euch nie lebendiger fühlen. Das ist euer Moment. Ergreift ihn oder verendet im Staub!"
Seite 124

Adam betrachtet die Schamanen. Sie trägt immer noch den breitkrempigen Hut. Eine Perlenkette liegt eng um ihren Hals. Die grünen und durchdringenden Augen und ihre ockergelb bemalten Wannenknochen werden von der Hutkrempe beschattet. Ihre Zähne sind rot vom Saft der Betelnuss.
Seite 220

MEINE MEINUNG:

Der Autor gehörte 2012 zu den Finalisten des Wettbewerbs Undiscoverd Voice - und wie er hier zeigt zurecht!
Er erschafft hier eine dystopische Wüstenlandschaft die staubiger und trockener nicht sein könnte. Hinzu kommt der reelle Schreibstil der mich ebenfalls dursten lies und ohne große Gefühle erstmal sehr heiß wurde.

Das Setting ist hier sehr bildhaft beschrieben und man weiß wo jeder Stein liegt, wo jedes Wasserloch und wo die Gefahren lauern. Und davon gibt es eine Menge! Nicht nur, dass wir es hier in der Stadt mit Motorradgangs zu tun haben, nein wir treffen während des Rennens auch auf Nomaden, Schamanen und Kanibalen. Ganz zu schweigen von den ganzen Rivalen und Intrigen die so ein Rennen auf Leben und Tod mit sich bringt.

Ihr merkt, langweilig wird einem hier sich nicht. Den wer hier noch nicht genug Nervenkitzel verspürt kann mit einer kleinen Liebelei die in Form einer Mechanikerin hier auftritt rechnen. Eine Frau, ganz nach meinem Geschmack die nicht nur anpacken kann sondern selbst auch an dem Rennen teil nimmt und sich beweisen möchte.

Adam ist ein 15 jähriger Junge der viel zu schnell erwachsen werden musste. Allein gelassen von seiner toten Mutter und seinem verstorbenen Vater ist er für seinen Bruder da, der das Rennen bereits schon gefahren ist und es fast auch mit seinem Leben bezahlen durfte. So muss Adam größtenteils für den Lebensunterhalt der beiden Jungs sorgen. Frank, sein großer Bruder unterstützt ihn zwar wo er nur kann, aber mit seinem Handikap ist das gar nicht so einfach! 
Aber was wichtig ist, er lässt Adam seinen Traum vom Rennen und ermutigt ihn, gibt ihm Tipps und Tricks wie er es besser machen kann als er damals.

Nur ist Adam alles andere als Mutig! Wenn Sadie, die ansässige Mechanikerin wüsste was er für sie empfinden würde, würde er sich wahrscheinlich in Grund und Boden schämen - den er ist ein nichts! 
Ein Stone- dessen Vater selbstmord begangen hat und er ohne etwas dasteht. Außer seinem Byke - eines der Besten das von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Und jetzt ist er am Zug!

Zu guter Letzt hat mich das Buch so sehr gefesselt, dass ich sogar das offensichtliche übersah und es mich wirklich überrumpeln konnte! 

Für mich hat der Autor hier absolut alles richtig gemacht und ich hoffe das ich diese Geschichte - die noch sehr viel potenzial für mehr hat - auf deutsch weiterlesen darf!