Rezension

Dystopischer Krimi

Die Banner von Haven - Carrie Vaughn

Die Banner von Haven
von Carrie Vaughn

Inhalt: Nach dem Ende der uns bekannten Welt ist eine ganz neue Zivilisation entstanden. Hier leben die Menschen in kleinen Gemeinschaften zusammen und können sich Banner erarbeiten, mit denen es ihnen erlaubt ist, Nachwuchs zu zeugen. Heimliche Schwangerschaften oder mehr zu haben, als man verdient hat, gelten als die größten Verbrechen dieser Zeit. Dann jedoch wird ein Mord verübt und die junge Ermittlerin Enid muss, zusammen mit ihrem alten Freund Tomas, die Ermittlungen übernehmen. Doch der Fall erweist sich als komplizierter als gedacht und niemand will mit den Ermittlern zusammen arbeiten.

Meinung: „Die Banner von Haven“ ist ein dystopischer Krimi, der einige Jahre nach dem Fall unserer Welt spielt. Es gibt lange nicht mehr so viele Menschen und die Technologie, die man heute für die Aufklärung eines Verbrechens hätte, ist komplett verschwunden. So müssen sich Enid und Tomas auf ihr Gespür, altmodische Spurensicherung und das Befragen von Zeugen verlegen.
Erzählt wird die Geschichte aus Enids Sicht, die mir als Charakter sehr gut gefallen hat. Sie möchte am liebsten allen helfen und ist sehr daran interessiert Ungerechtigkeiten aufzudecken und zu ändern. Aber sie ist auch aufbrausend und schnell zornig, was ihr den Beruf nicht gerade erleichtert. Berichtet wird einmal aus Enids Gegenwart und aus ihrer Vergangenheit. Diese Vergangenheit erzählt von ihrer Jugend und ihrer ersten großen Liebe Dak. Der Erzählstrang erzählt, wie Enid zu der Frau wurde, die sie in der Gegenwart ist.
Der Fall an sich ist ruhig erzählt, aber durchaus spannend. Ein Außeneiter wurde getötet und die Ermittler dürfen nur ermitteln, weil sie gerufen wurden. Trotzdem sind die meisten Dorfbewohner nicht begeistert von ihrem Erscheinen, denn Ermittler bedeuten nur selten etwas Gutes. Enid und Tomas haben es also alles andere als einfach und vor allem Enid muss ihr ganzes Können aufwarten, um Licht in das Dunkel zu bringen.
Es gibt einige überraschende Wendungen und interessante Charaktere. Am besten fand ich die Rückblicke, die erklären, wie unsere Welt sich so verändert hat. Sogar alte Ruinen darf der Leser an der Seite von Enid bestaunen.
Ich würde mich sehr freuen mehr Fälle dieser ungewöhnlichen Ermittlungen zu lesen, denn ohne unsere ganze Technik und von den Leuten misstrauisch beäugt ist die ganze Sache nicht sonderlich einfach.
Mich zumindest hat „Die Banner von Haven“ gut unterhalten und ich empfehle sie Lesern, die etwas ungewöhnliche Krimis mögen.

Fazit: Dystopischer Krimi, der durch seine Ermittler und die ruhige Erzählweise glänzt. Hat mich gut unterhalten.