Rezension

Ein Abend, zwei Freunde und eine große Portion Gefühle…

Love. Alles was du liebst -

Love. Alles was du liebst
von Roddy Doyle

Bewertet mit 3 Sternen

Liebe – die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Klappentext:

Zwei alte Freunde ziehen durch Dublins Pubs. Um keinen Spruch verlegen, treiben sie ihre Späße miteinander, doch wenn es hart auf hart kommt, sind sie füreinander da.

Früher, in ihrer Jugend, waren Davy und Joe gute Kumpels. Inzwischen treffen sie einander nur noch, wenn Davy aus England nach Hause kommt, um seinen Vater zu besuchen. Es sind oberflächliche Begegnungen mit belanglosen Gesprächen. Doch dieser Abend ist anders. Davy und Joe ziehen wie früher um die Häuser. Mit jedem Bier werden sie lebendiger. Lange zurückgehaltene Gefühle und Konflikte drängen nach oben. Joe hat ein Jahr zuvor Frau und Kinder für eine andere verlassen, Jessica – ihren gemeinsamen Jugendschwarm. Das weckt auch bei Davy alte Erinnerungen. Plötzlich erhält Davy einen Anruf aus dem Hospiz, in dem sein Vater liegt. Kann Joe in diesem schweren Moment trotz aller Differenzen seinem alten Freund beistehen? »Love« ist sowohl eine Hymne an Dublin als auch ein herrlich komisches und zugleich bewegendes Porträt der vielen Formen der Liebe.

Meinung:

Dass man dem Leser/der Leserin eine ganze Lebensgeschichte an einem einzigen Abend näherbringen kann, zeigt Roddy Doyle in seinem Buch mehr als deutlich. Für mich war es das erste Buch des Autors, sein ehrlicher und authentischer Schreibstil haben mich aber durchaus angesprochen, und ich war zu Beginn des Buches auch sehr gespannt, wie sich die Geschichte im Laufe des Buches weiter entwickeln wird. Die Erzählweise, die teilweise in der Vergangenheit, dann wieder in der Gegenwart spielt, fand ich durchaus gelungen, das Leben der beiden Protagonisten wird dem Leser/der Leserin dadurch schrittweise nähergebracht, sodass sich langsam ein schönes Gesamtbild aufbauen kann. Jedoch habe ich ab etwa der Hälfte immer mehr das Gefühl gehabt, dass ich nicht wirklich weiß, worauf die Geschichte nun letztendlich hinauswill, bzw. hatte ich zusehends das Gefühl, dass mir etwas an Inhalt fehlt. Das Ende fand ich symbolisch gesehen wieder sehr schön, dennoch hätte ich mir vielleicht noch ein bisschen mehr inhaltliche Fülle gewünscht. Dennoch eine gute Idee und grundsätzlich ein schöner Aufbau der Geschichte.