Rezension

Ein Abenteuer für große Jungs

Vom Kiez zum Kap - Bernd Volkens, Kay Amtenbrink

Vom Kiez zum Kap
von Bernd Volkens Kay Amtenbrink

Bewertet mit 4 Sternen

~~Ein Fußballabend, einiges an Bier und schon ist die Idee geboren: auf zur WM in Südafrika, aber nicht mit dem Flugzeug, das kann ja jeder. Nein, wenn schon, dann soll ein Traum in Erfüllung gehen, mit dem VW Synchro über die Balkanroute und Ostafrika bis Südafrika. Es ist ein schönes Buch geworden, die Softcoverausgabe hat eine angenehme Haptik, ein schönes Layout, die vielen persönlichen Bilder bieten viel fürs Auge und eigenes Fernweh ist vorprogrammiert.
 Von den Vorbereitung an, die erst mal mit dem Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs anfangen, der Suche nach Ersatzteilen, Impfungen und vieles mehr bis hin zur Abfahrt macht es schon Spass dabei zu sein. Die Reise ist abenteuerlich, ob es seltsame Gebühren an den Grenzen, Pannen oder fehlendes Werkzeug ist, gemeinsam und mit Hilfe von vielen netten Menschen unterwegs wird jede Hürde genommen. Es ist schon bemerkenswert, was das Auto alles mitmachen muss und wie jedes Mal wieder die Reparatur gelingt, ein Hoch auf das afrikanische Improvisationstalent.
 Seit der Reise sind 5 Jahre vergangen und manches ist von der Gegenwart eingeholt worden. So die Reise durch Syrien und die Begegnung mit den Menschen, in deren Ort sie ihr Nachtlager aufschlugen und freundlich behandelt worden sind und sie sich fragen, wie in Deutschland Syrer behandelt würden, wäre die Situation umgekehrt. Nun kann sich jeder selbst die Antwort geben.
 Jedem Land wird ein Kapitel gewidmet, aber je weiter südlich die Jungs kommen, umso kürzer werden die Abschnitte. Liegt es daran, dass Kenia, Sambia, etc schon touristischer erschlossen sind? Man reist mit den Männern mit und man muss kein Fußballfan sein um an dieser Reise mit Spaß dabei zu sein. Die WM in Südafrika koimmt sogar ein bisschen zu kurz, es sind die letzten Seiten und man merkt deutlich: der Weg war das Ziel und jetzt ist die Spannung raus, man guckt noch ein paar Spiele, genießt die Gastfreundschaft und erholt sich.
 Ein schöner, abenteuerlicher Reisebericht, aber auch das Nachwort am Schluß kann mir nicht erklären, warum dieses Buch erst 5 Jahre nach der Reise erschienen ist.