Rezension

Ein außergewöhnlicher, mitreißender Fantasyroman, der jedem Hype gerecht wird

Fourth Wing -

Fourth Wing
von Rebecca Yarros

Bewertet mit 5 Sternen

Kennt ihr das Gefühl, dass alle Welt von einem Roman spricht und diesen in den Himmel lobt, sodass ihr irgendwann einfach das Buch lesen müsst? Mit sehr hohen Erwartungen beginnt ihr die Geschichte und seit schon nach ein paar Kapiteln von den Charakteren, dem Schreibstil oder dem Spannungsbogen enttäuscht. Diese Befürchtungen hatte ich, als ich mir „Fourth Wing“ besorgt habe. In der Regel können die Bücher einfach nicht mit dem Hype auf Instagram und Co mithalten. Hier bin ich sehr froh, dass ich mich von dem Hype und meinen hohen Erwartungen nicht habe abschrecken lassen. Das Buch halt zu tausend Prozent, was die ganzen anderen positiven Rezensionen versprochen haben und es gehört schon jetzt zu meinen diese jährigen Lesehighlights.

Das Besondere bei diesem Fantasyroman ist, dass es sich auf den ersten Blick um eine alles andere als starke Hauptperson handelt. Violet ist ein Bücherwurm und perfekt dafür geeignet in einem Archiv zu arbeiten. Für sie wäre dies ein Lebenstraum, wenn ihre Mutter nicht andere Pläne für sie hätte. So muss sie an das Basgiath War College gehen und lernen eine Drachenreiterin zu werden. Diese zeichnen sich durch Größe, Stärke und Durchsetzungsvermögen aus. Also alles Eigenschaften, die Violet so nicht hat. Das wissen auch ihre Mitschüler und es beginnt ein täglicher Kampf ums Überleben.

Mich hat begeistert, dass diese Roman so außergewöhnlich ist. Ich habe hier keine Parallelen zu anderen Fantasyromanen gesehen oder könnte hier sagen, womit dies vergleichbar wäre. Es wird zum Teil das Leben an dem College beschrieben, aber auch schon die ganze Situation in dieser Welt mit allen politischen Spannungen und den verschiedenen Völkern. Der Leser bekommt somit einen guten Einblick in die Komplexität der Welt, die Rebecca Yarros hier geschaffen hat. Es gibt Drachen, Magie, Wyvern, Greifen und noch vieles mehr. Langweilig wird es somit nich.

Auch die Charaktere sorgen für viel Abwechslung, da es viele Figuren gibt und diese auch detailliert ausgearbeitet sind. Die Autorin hat sich hier nicht auf ein oder zwei Hauptcharaktere beschränkt. Bis auf den Epilog ist auch das ganze Roman aus Violets Sicht geschrieben, somit ist nachvollziehbar, dass der Leser sie natürlich am besten Kennenlernt. Aber da ist auch noch ihr Jugendfreund, der ebenfalls an dem College ist, ein neuer Vorgesetzter, der sie vom ersten Blick an nicht zu leiden scheint, ihr Schwester und viele neue Freunde sowie Feinde. Obwohl es echt eine Vielzahl an Figuren sind, waren die Namen eingänglich und ich konnte sie schnell und leicht alle zuordnen.

Der Schreibstil ist locker gehalten und schafft es perfekt einzelne Szenarien als Kopfkino darzustellen. Ich hatte häufig das Gefühl selber am War College zu lernen und konnte mich in den Gängen zurecht finden. Mein absolutes Highlight waren allerdings die Dialoge. Es gibt hier eine Arte der Gedankenkommunikation, durch die sich manche Figuren austauschen können. Hier hatte ich das Gefühl, dass sie so zum Teil noch ehrlicher sind und die Anreden direkter waren. Das Fazit sind einige amüsanten Austausche und ein paar Bemerkungen, die sehr sexy waren und einem unter die Haut gehen konnten.

Es gibt bei diesem Buch nichts, was ich mir hätte anders wünschen können. Es war ein perfektes Lesevergnügen - von der ersten bis zur letzten Seite. Die Fortsetzung erscheint bereits im Dezember und ich bin verdammt froh, dass ich bis dahin nicht mehr allzu lange warten muss.