Rezension

Ein beeindruckender Roman über Jane Grey

Königin für neun Tage - Rebecca Michéle

Königin für neun Tage
von Rebecca Michéle

Bewertet mit 5 Sternen

16. Jahrhundert in England: Antonia wächst als Junge auf und lernt Reiten und den Schwertkampf. Erst mit 14 Jahren erfährt sie, dass sie eigentlich ein Mädchen ist. Sie hat bisher so abgeschieden von der Welt gelebt, dass niemand Verdacht geschöpft hat. Nun aber gelangt "Anthony" als Knappe an den Hof König Henry VIII, und hier wird ihre Maskerade natürlich auffliegen. So gelangt sie in den Haushalt von Königin Catherine, wo sie sich mit der jungen Jane Grey anfreundet...

Mein Leseeindruck:

Zunächst muss ich wirklich sagen, dass dieses Cover (Ausgabe Juni 2006, Ullstein Taschenbuch) total irreführend ist. Ich persönlich habe anhand des Covers eher einen schnulzigen Liebesroman erwartet. Die Geschichte beinhaltet auch tatsächlich eine Liebesgeschichte, allerdings tritt diese die meiste Zeit in den Hintergrund.

Das Buch ist viel tiefgründiger, als es anhand des Covers den Anschein hat. Es geht um Macht, Politik und den Thron. Die Geschichte von Jane Grey, die für neun Tage Englands Königin war, wird hier äußerst spannend und fesselnd erzählt.

Das Interessante dabei ist, dass eigentlich Antonia - eine fiktive Romanfigur - die Hauptrolle in dieser Geschichte spielt. Durch ihre Freundschaft mit Jane aber erfährt der Leser fast "nebenbei", wie Jane gelebt hat und wie sie Königin wurde.

Ich interessiere mich sehr für Geschichte und lese viele Historische Romane. Selten aber konnte mich ein Roman so fesseln wie dieser. Die Vermischung von geschichtlichen Ereignissen und Fiktion ist der Autorin unglaublich gut gelungen.

Für mich ist "Königin für neun Tage" schon jetzt ein persönliches Lese-Highlight 2014!