Ein Buch, das den Leser noch lange beschäftigt !
Ein schmales , schönes Buch hat Yasmina Reza neu heraus gebracht , nachdem ich es schon optisch gelungen fand, machte mich der Titel noch neugieriger : Glücklich die Glücklichen . Nachdem ich es nun fast in einem Rutsch durchgelesen habe, möchte ich es auf der Stelle noch einmal lesen, um diese achtzehn Episoden dieses Romans noch intensiver zu verstehen.
Achtzehn Episoden erzählen über Freunde, Bekannte, Liebhaber, Ehepaare, Patienten und Klienten, wobei bei jeder neu erzählten Episode das Bezugssystem wächst, da die Beziehungen der einzelnen Hauptpersonen eines Kapitels klarer werden und sich wie ein Puzzle zusammen setzen. Es entsteht das Portrait einer gesellschaftlichen Szene des gehobenen Bürgertums. Jedes Kapitel ist mit dem Namen einer Hauptperson überschrieben, aus deren Perspektive die Autorin erzählt. Da ist gleich im ersten Kapitel die Szene des Ehepaares Robert und Odile, die sich einen Streit an der Käsetheke liefern. Oder die Eltern von Jacob , die fast daran verzweifeln, dass sich aus dem Spleen ihres Sohnes, der die Sängerin Céline Dion imitiert, eine psychische Krankheit entwickelt, bei der Jacob meint, Céline zu sein und selbst in der Klinik, die er für ein Aufnahmestudio hält, Autogramme gibt. Das alles wird brillant erzählt und erinnerte mich sehr an Theaterszenen; kein Wunder, denn sie hat ja schon zwei Romane als Theaterstücke geschrieben und ist damit berühmt geworden.
Wer Spass hat an pointierter Sprache , Texten mit analytischer Schärfe und einem Buch, bei dem man gleich viele Bilder und Szenen vor Augen hat, sollte unbedingt diesen neuen Roman lesen !