Rezension

Ein Buch, das mehr Potential hat ...

Küss mich und träum weiter - Susan Andersen

Küss mich und träum weiter
von Susan Andersen Susan Andersen

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:

Sich von einem Mann retten lassen? Magdalene Deluca spielt nicht gern das Fräulein in Not. Aber als ihre Eltern spurlos in Südamerika verschwinden, ist sie verdammt froh, Finn Kavanagh an ihrer Seite zu haben. Er ist mutig, charismatisch und so heiß, dass die Nächte im Regenwald vergleichsweise kühl wirken. Während Finn sie zu beschützen versucht, kommen sie sich gefährlich nah … Doch das Ziel ist klar: Die Vermissten retten und brenzligen Situationen aus dem Weg gehen. Und das schließt die wilde Affäre mit Finn ausdrücklich ein.

Über die Autorin:

Mit ihren liebenswert skurrilen Heldinnen und ihren ebenso spannenden wie warmherzigen Geschichten erobert Susan Andersen regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Gemeinsam mit ihrem Mann und den 'boys', zwei verspielten Katern, lebt die erfolgreiche Autorin an der Pazifikküste Washingtons.

Meine Rezension:

Ich bin als Leserin ziemlich unbedarft an das Buch herangegangen. Angesprochen haben mich das Cover und der Klappentext. Unter dem Titel konnte ich mir rein gar nichts vorstellen. Am Cover hat mir so gut gefallen, dass es - trotz der Muster - recht schlicht gehalten wurde. Das Augenmerk liegt auf der blonden Frau im Vordergrund, die dem Leser mit einer leicht verständlichen Geste bedeutet, still zu sein. Man merkt ihr ein süffisantes Lächeln an und muss sich auf was gefasst machen.

Und genau so war es auch! Man steigt ziemlich schnell in die Geschichte ein, findet sich mit Finn in Südamerika wieder und merkt augenblicklich die Hitze, die fremde Umgebung und die Nationalitäten der Anwesenden. Es liegt der Geruch von Abenteuer in der Luft - ich fühlte mich doch etwas an die Serie "Relic Hunter" erinnert ;) Dann betritt Magdalene - genannt "Mags" -  das Lokal und zieht sämtliche Blicke auf sich mit ihrem verwegenem Äußeren, aber auch ihrer mystischen Ausstrahlung. Ja, schon zu Beginn der Geschichte merkt man, dass die beiden Protagonisten eine enorme Anziehungskraft aufeinander auswirken! Und das stimmt, denn wenige Zeit später finden sich beide in einem Abenteuer wieder, gejagt von den bewaffneten Schergen eines Drogenbosses, der die Eltern von Mags entführt hat und sie mit Hilfe ihrer Tochter als Druckmittel zum Schweigen bringen möchte. Doch da hat er wohl die Rechnung ohne Mags Mutter gemacht, die sich resolut durchsetzt und auch nichts anbrennen lässt. Ebenso wenig wie ihre Tochter, doch diese auf eine andere Art und Weise: Mags ist hin und her gerissen zwischen der Sorge um ihre Eltern und der Wut auf sie im Hinblick auf ihre schwierige (und für sie ebenso traumatische) Kindheit. Abgeschoben von den eigenen Eltern in ein Internat mit dem Gedanken daran, dass sie sich nun im Wege von karitativer Fürsorge um fremde Kinder kümmern, lässt keine Eltern-Kind-Beziehung zu. Und eben diesen Zwiespalt wird auf der Reise - hin zu ihren Eltern - vertieft.

Auch Finn lernen wir im Laufe der Geschichte besser kennen. Als eines von insgesamt 7 Kindern, stets umgeben von der Familie und guten Ratschlägen, sucht er die Weite, um endlich raus zu kommen und findet sich mitten in einem gefährlichen Abenteuer wieder, in welchem er nicht nur die hübsche, sondern auch kluge Mags kennen und vielleicht später auch lieben lernt ...

Doch mehr möchte ich euch über den Inhalt nicht verraten ;)

Der Erzählstil von Susan Andersen ist flüssig und nimmt den Leser direkt in den ersten Minuten gefangen. Die bildhafte und detailgenaue Darstellung der Landschaft tut ihr übriges. Während dem Lesen kam es mir selbst so vor, als sei ich in Südamerika auf den Weg in den Dschungel. Schade ist allerdings, dass sie - während die beiden Protagonisten sich (mehrfach und ebenfalls detailliert beschrieben) näher kommen - den "roten Faden" der Geschichte aus den Augen verliert: nämlich die Befreiung der Eltern von Mags aus der Gefangenschaft des Drogenbosses ... dieser Teil der Geschichte plätschert ab der Mitte des Buches als Nebensächlichkeit dahin. Nicht so gut, wenn es darauf aufgebaut sein soll.

Die hitzigen Debatten zwischen den beiden Protagonisten lassen es jedoch etwas verzeihen - mehr als einmal musste ich mir ein Lachen verkneifen! Doch trotz allem: die Geschichte hat einen gut aufgebauten Plot dringend nötig! Vielleicht sollte das überdacht werden und der Schwerpunkt doch etwas verlagert werden.

Alles in einem: ein Buch, dass sich flott durchlesen lässt und in dem man sich schnell verlieren kann. Eine Leseempfehlung allemal!