Ein Buch mit einer seltsam entrückten Atmosphäre
Bewertet mit 5 Sternen
In dem Roman von Tracy Chevalier geht es um den Maler Vermeer und sein Bild "Das Mädchen mit dem Perlenohrring". Es wird erzählt, wie ein junges Mädchen mit Namen Griet als Dienstmagd ins Haus Vermeer kommt und dort arbeitet. Der Maler wird auf sie aufmerksam und malt sie schließlich.
Chevalier schreibt in der Ich-Form. Und für mich als Leserin ist dies ein Kriterium für die seltsam unwirkliche und doch realistische Atmosphäre in der Geschichte. Ich habe im Geist ein paar Sätze nicht in der Ich-Form gelesen und musste feststellen, dass der Roman dann völlig anders wirken würde (unabhängig davon, dass die Ich-Form ohnehin schon anders wirkt als die Erzähler-Form). So in der Art habe ich dies noch nicht erlebt. Es fasziniert, je länger man liest. Man kann geradezu spüren, in was für einer Welt sich der Maler bewegt und was dieses für Wirkungen auf die anderen Personen hat. Gut dargestellte Charaktere, präzise gezeichnet, umfassende Schilderung des damaligen Lebens und der Örtlichkeiten tun ein übriges.
Das Buch entführt in eine fast schon unwirkliche Welt, in der doch alles realistisch ist. Es hat mich fasziniert, und ich kann es wirklich empfehlen.