Rezension

Ein Buch mit Wellen- und Tiefgang

Die Wellentänzerin - Tania Krätschmar

Die Wellentänzerin
von Tania Krätschmar

Dana von Aken ist selbstständig. Sie ist Kapitänin eines Binnenkreuzfahrtschiffes mit dem Namen „Drei Töchter“. Dieser Name kommt nicht von ungefähr, hat Dana doch drei fast erwachsene Töchter, Katharina, Franziska und Emma. Vor 4 Jahren, im Alter von 40 Jahren, hat Dana ihren Mann verloren und ist seitdem selbst für den Lebensunterhalt der Familie verantwortlich. Neben den Töchtern gehört zu dieser Familie auch noch Charlotte Hagedorn, die Großmutter.

Kurz vor einer geplanten Kreuzfahrt taucht rein zufällig der junge Maler Antonius Merano auf dem Schiff auf. Er hilft Charlotte Hagedorn als dieser etwas ins Wasser fällt und so beginnt eine Geschichte mit vielerlei Verwicklungen und Emotionen wie das Leben sie tatsächlich geschrieben haben könnte.

Antonius ist Ende 20 und sehr attraktiv. Das bleibt auch Danas Töchtern nicht verborgen. Aus der zufälligen Begegnung wird schon bald eine geschäftliche Verbindung, denn Antonius stellt einige seiner Bilder, die allesamt mit dem Element Wasser in Verbindung stehen, auf dem Schiff aus. Die Anziehungskraft des jungen Mannes wirkt aber auch auf die Kapitänin selbst und so entwickelt sich recht schnell eine leidenschaftliche Beziehung zwischen Dana und Antonius. Wenngleich hier der Altersunterschied immer wieder Danas Gedanken durchstreift, fühlt sie sich scheinbar so frei und glücklich wie schon lange nicht mehr. Dennoch ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrer Familie, den Verpflichtungen und ihrem neuen Glück. Keinesfalls aber möchte sie diese Beziehung zu einem so viel jüngeren Mann öffentlich machen. Doch es kommt, wie es kommen muss: Katharina und Franziska platzen in das Liebesspiel zwischen ihrer Mutter und Antonius hinein und sind entsetzt.

Die Wellentänzerin ist ein sehr emotionales Buch, das in erster Linie für Frauen geschrieben ist und neben einer wundervollen Geschichte auch ein brisantes Thema aufgreift. Hier liebt eine Frau einen viel jüngeren Mann. Kann eine solche Beziehung Bestand haben? Was denken die Angehörigen und Freunde darüber und wie gehen sie damit um? Soll man nicht einfach glückliche Momente im Leben einfach genießen ohne sich Gedanken darüber zu machen was andere meinen?

In Tania Krätschmars Roman spielen alle diese Fragen eine Rolle und werden zumindest im vorliegenden Fall auch beantwortet. Im Grunde genommen ist ja auch klar, dass jede Beziehung im Alltag gelebt werden will und da ist der Altersunterschied zwischen den Partnern vermutlich meistens das kleinere Problem. Beziehungen haben Bestand oder gehen auseinander, auch unabhängig vom Alter.

Dana von Aken jedenfalls muss, wenn auch mit Unterstützung der älteren Generation, lernen, dass man auch einmal an sich selber denken und anderen die Meinung sagen sollte, wenn es erforderlich ist.

„Die Wellentänzerin“ ein Buch mit Wellen- und Tiefgang, für die Frau von heute und morgen.

Copyright © 2011 by Iris Gasper