Rezension

Ein Buch mit Wohlfühlcharakter

Der kleine Buchladen in den Bergen - Gerlinde Friewald

Der kleine Buchladen in den Bergen
von Gerlinde Friewald

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt & Handlung:

Nachdem sie die Nachricht vom Tod einer Jugendfreundin ereilt, reist die Redakteurin Katrin von Berlin zum Begräbnis in ihr Heimatdorf Kirchbergen, wo sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, die sie nach dem Unfalltod ihrer Eltern hinter sich gelassen hatte. Sie erkennt, wie sehr sie nach wie vor emotional an diesen Ort und ihre ehemaligen Freundinnen gebunden ist, zudem kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit ihrer Jugendliebe Alexander, wobei sie erkennt, dass sie immer noch Gefühle für ihn hegt, diese jedoch scheinbar nicht erwidert werden. Katrin beschließt, eine einjährige Auszeit von ihrem Leben in Berlin zu nehmen und in dieser Zeit im örtlichen Buchladen auszuhelfen, auch ihre unterkühlte Beziehung zu Thomas in Berlin wird endgültig auf Eis gelegt. Der Neuanfang in ihrer Heimat gestaltet sich schwieriger als gedacht, da sie in ein ziemliches Gefühlschaos geworfen wird.

 

Schreibstil:

In sehr einfühlsamer Weise beschreibt Gerlinde Friewald die Gefühlszustände der einzelnen Figuren. Durch ihre detailgetreue Beschreibung der Örtlichkeiten, hat man dieses kleine Dorf mit seinen Einwohnern stets bildlich vor Augen. Sie schafft dadurch eine sehr angenehme, fast schon heimelige Atmosphäre. Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln aus dem Blickwinkel Katrins erzählt.

 

Charaktere:

Protagonistin Katrin war Zeit ihres Lebens eine Büchernärrin, dementsprechend versuchte sie sich bereits selbst – wenn auch recht erfolglos – als Buchautorin und schreibt hauptberuflich Artikel für ein Magazin. Sie ist stets auf der Suche nach einer Beziehung, in der sie sich angenommen und verstanden fühlt, ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch!

 

Cover:

Das Cover ist sehr ansprechend und äußerst hübsch anzusehen: es zeigt den kleinen Buchladen in idyllischer ländlicher Umgebung und gibt einen ersten Vorgeschmack auf die positive Grundstimmung, welche im Buch vorherrscht. Mit ihren Freudinnen aus der Heimat ist sie trotz Jahren des fehlenden Kontakts noch immer tief verbunden, und immer bereit, jeder von ihnen in der Not beizustehen und sie seelisch zu unterstützen.

 

Autorin:

Gerlinde Friewald schreibt seit frühester Jugend (ursprünglich nur in ihrer Freizeit neben ihrem Beruf in der Werbung und PR, seit über zehn Jahren hauptberuflich). Die Palette ist dabei recht groß, sie reicht dabei von historischen Romanen, Liebesromanen, Krimis bis bin zu Erotik und Horror (unter Pseudonym). Sie lebt heute mit ihrer Familie (2 Kinder) und Hund im Süden Wiens.

 

Meinung:

Dies ist nicht so sehr ein Liebesroman, vielmehr ist es ein Loblied an die Freundschaft. Hier steht jede/r für jede/n ein, wenn Not am Mann ist, alle halten zusammen und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden! Ein schöner Gedanke, wenn auch ein wenig kitschig! Ich habe mich in der Geschichte von Anfang an sehr wohl gefühlt, die einzelnen Charaktere waren sehr einfühlsam gezeichnet, sodass man das Gefühl hatte, jeden einzelnen selbst schon seit Ewigkeiten zu kennen.

 

Persönliche Kritikpunkte:

So gut mir großteils das Buch gefallen hat, das Ende fand ich dann letztlich doch sehr vorhersehbar und ein wenig dick aufgetragen - einfach ein wenig Zuviel des Guten! Das Ende war zudem vorhersehbar!

 

Fazit:

Eine einfühlsame Geschichte, die ausbaufähig wäre!