Rezension

Ein durchwachsener Jodi Picoult Roman. Für Fans sicher gut, ansonsten mit Vorsicht genießen.

Schuldig - Jodi Picoult

Schuldig
von Jodi Picoult

Mein bereits dritter Roman von der Autorin Jodi Picoult, die vor allem durch den Roman 'Beim Leben meiner Schwester' bekannt geworden ist. Mit ihren Romanen hat man entweder Glück oder Pech, ob es gefällt oder eben nicht. Die Autorin produziert Romane ja wie am Fließband und da sind schon die ein oder anderen Kuckuckseier dabei. Mit dem Roman 'Bis ans Ende aller Tage' konnte sie mich absolut nicht mitreißen, wobei ja der Bestseller 'Beim Leben meiner Schwester' mich zu Tränen gerührt hat.

Bei diesem Roman war ich eher stutzig, da die durchschnittliche Bewertung bei goodreads nur 3 Sterne beträgt. Gelesen habe ich den Roman trotzdem und was dabei herauskam könnt ihr jetzt lesen:

Um ehrlich zu sein verstehe ich den englischen Titel nicht so wirklich. Vielleicht ist es eine englische Redewendung die ich nicht kenne? Ansonsten kann ich den Titel mit dem Inhalt nicht in Zusammenhang bringen. Der deutsche Titel spricht mich da schon eher an, denn er spiegelt die Geschichte mit diesem einen Wort 'Schuldig' schon sehr gut wieder.

Die Handlung wird aus Sicht unterschiedlicher Personen wiedergegeben. Trixie, ihr Vater Daniel, ihre Mutter Laura, der Polizist oder auch Jason, der wegen Vergewaltigung angeklagt wird erzählen aus ihrer Sicht. Zum Glück wurde da eigentlich nie wirklich unübersichtlich. Die Autorin achtete darauf, das deutlich zu erkennen ist, wer jetzt erzählt: Jeder Charakter hat eine für ihn/sie übliche Denk- und Redeweise mit Wiedererkennungswert.

Die Hauptcharakterin Trixie ist mir absolut unsympathisch gewesen. Abgesehen davon, dass ihr Name klingt, wie irgendein Hund oder Pferd, war ihr Verhalten einfach unverständlich und für mich nicht einfach pubertär. Manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und hätte Trixie mal kräftig geschüttelt.

Spannend war, dass man bis zum Schluss nur langsam Stück für Stück herausfindet, wie alles passiert ist. Auch wenn ich hierfür gleichzeitig Minuspunkte geben muss, denn wenn so viele unterschiedliche Menschen aus ihrer Perspektive erzählen, dann müsste für den Leser eigentlich schnell klar sein, was passiert ist. Klar: Das wäre langweilig. Aber trotzdem wäre es logisch, oder?

Noch einen Minuspunkt muss ich für das Ende vergeben. Komischer ging es garnicht. Ein halboffenes Ende, dass als Happy End deklariert wird, obwohl es dies definitiv nicht ist?! Klingt merkwürdig? War es auch.