Rezension

ein echter Geheimtipp

Teufelswetter - Ivy Lang

Teufelswetter
von Ivy Lang

Bewertet mit 5 Sternen

Halloween. Für Rachel, die gerade auf einem Festival an unterwegs ist, entpuppt sich dieser Tag als Alptraum, als sie von einem zwielichtigen Typen fast vergewaltigt wird.
In letzter Sekunde kommt ihr ein geheimnisvoller Fremder zur Hilfe und rettet sie vor dem Alptraum. Rachel, die gerade erst von Zuhause abgehauen ist, entschließt sich kurzerhand bei ihrem Retter zu bleiben.
Obwohl er ihr völlig fremd ist, fasziniert er sie. Lou, wie er sich selbst nennt, ist der Teufel persönlich und teilweise echt überrascht, dass Rachel keine richtige Angst vor ihm zeigt.
Während das eher ungleiche Paar sich gemeinsam auf die Reise nach Las Vegas macht, spielt das Wetter verrückt. Ein Umstand, den sich der Teufel selbst nicht richtig erklären kann. Liegt es an Rachel? Daran, dass er sie gerettet hat oder sich mehr und mehr mit ihr versteht?
Liegt es daran, dass sie keine Angst vor ihm hat oder dass er das Gefühl hat, immer menschlicher zu werden?
Als in einer Kleinstadt ein weiterer Mord geschieht, geschieht auch mit dem Teufel etwas, womit er nicht gerechnet hat. Wird er sich selbst und auch Rachel vor dem Abgrund retten können, bevor es zu spät ist?

Huff, der Schreibstil war mir sofort sympatisch und Lou als Charakter, hat mir mit dem ersten Auftauchen sofort gefallen.
Er war nicht unbedingt so, wie man sich den Teufel vorstellt, aber genau das fand ich das interessante daran.
Ivy Lang hat den Teufel dazu gebracht, sich in seiner menschlichen Gestalt unter Menschen zu zeigen und umso mehr Zeit er mit ihnen - und besonders schließlich mit Rachel verbringt - umso mehr Züge und Verhaltensweisen nimmt er von ihnen an.

Anfangs dachte ich echt "Himmel Rachel, was bist du deppert und naiv?!", aber im Laufe des Buches wurde sie mir immer sympatischer und ich konnte auch verstehen, warum sie sich Lou angeschlossen hat. Die beiden harmonieren ausgesprochen gut miteinander und der verbale Schlagabtausch der beiden hat mich manchmal wirklich zum Schmunzeln gebracht.
Eine kleine zarte Liebesgeschichte hat die Autorin ebenso eingebaut, wobei ich diese geschickt eingefädelt fand. Trotz Lou und trotz, dass auch die beiden sich ein wenig näher kommen.
Sam hat einfach ins Bild gepasst. Er war da, er hat Rachel aufgefangen, wenn sie das Gefühl hatte, zu fallen und er hat sich Sorgen um sie gemacht.
Eine Tatsache, die Rachel kaum kannte und die sie doch - dankbar - angenommen hat.
Mit dem Auftauchen einiger Erzengel hat Iyv Lang ihre kleine Geschichte auch ein wenig geschichtlich werden lassen.

Besonders hat mir ja der Engel auf dem Motorrad gefallen. *grins*
Der Schreibstil war flüssig und nachvollziehbar, die Charaktere ausgereift und mit allen Ecken und Kanten, wie auch wir Menschen sie im wahren Leben haben. Sie wachsen über sich hinaus und verändern sich mit dem Geschichtsverlauf.
Sie verändern sich, zum Positiven. Finde ich zumindest.
Auch der Teufel Lou war da keine Ausnahme. Seine  - nennen wir sie -  Wandlung fand ich auch wirklich nachvollziehbar. Das Annehmen menschlicher Züge und die Angst, was aus ihm wird, wenn keiner wirklich mehr Angst vor ihm hat, war authentisch dargestellt. Das große Finale hat mir wirklich sehr gefallen und das Ende sogar wieder etwas überrascht.
Die grausame Welt, wie Ivy Lang sie beschreibt, ist die grausame Wahrheit. Das darin angesiedelte Buch hat mir wirklich sehr gefallen.
Mit Thrillerelementen und Spannungsmomenten, aber auch mit Humor, Wortwitz und einer Prise Romantik hat mich dieses Buch wirklich überrascht.
Und eines gelehrt: Wahre Schätze findet man nicht nur bei den großen Buchverlägen, sondern auch bei den Selfpublishern. Und vor allem auf Twitter!

Kommentare

hobble kommentierte am 11. Oktober 2018 um 05:58

Ab damit ins Wunschregal