Rezension

Ein fantastisches Abenteuer

Midirs Sohn - Marlies Lüer

Midirs Sohn
von Marlies Lüer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Celia, das junge Waisenkind, wird als Aushilfe in einer großen Villa benötigt. Dort angekommen, scheint nicht so zu sein, wie es ist. So macht sie Bekanntschaft mit einer merkwürdigen Lady, die halb nackt im Haus herumläuft und mehr gefallen an Algen, als am normalen Essen findet. Als sie dann auch noch durch ein Portal in die Anderwelt gelangt, ist es für die verwirrend, aber gleichzeitig auch ein Geschenk.

Der Elbe Fearghas ist ihr dort eine große Hilfe und dank ihm gelangt sie zurück in ihre Welt.

Jahre später braucht Fearghas dringend die Hilfe von Celia, ist er doch auf der Erde gestrandet. Ein Abenteuer beginnt...

 

 

Das Genre „Fantasy“ ist eigentlich nicht so mein Fall. Zwar habe ich schon diverse Vampir-, Gestaltenwandler- und Engel-Romane gelesen, trotzdem brauchte ich immer meine Portion Liebeskitsch in diesen Büchern.

Zu „Midirs Sohn“ bin ich durch die Autorin Marlies Lüer gekommen, die mich schon mit zwei anderen Büchern begeistern konnte. Kurz gesagt, ich war neugierig und wollte unbedingt wissen, wie sie in diesem Genre erzählen kann.

Wir lernen gleich zu Beginn der Vorgeschichte Celia kennen, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. So allein, ohne Eltern, ist ihr Leben nicht einfach, aber sie schlägt sich wacker durch und hat ein Talent Geschichten zu erzählen.

Aber auch Fearghas, der Elb, taucht recht schnell in der Geschichte auf. Musste ich mit ihm erst noch warm werden, mochte ich ihn mit der Zeit dann immer lieber. Er ist ein treuer Soldat der Königin in der Anderwelt und begeisterte mich durch seinen Charakter und seine Hilfsbereitschaft.

Beide Protagonisten, aber auch die kommenden, wurden von Marlies Lüer sehr liebevoll beschrieben. Ich hatte recht schnell ein Bild vor Augen, konnte ihren Charakter einschätzen und bin mit den Figuren gerne durch das Abenteuer gegangen.

Insgesamt war es auch der Schreibstil, der mich immer wieder ans Buch zog. Die Autorin hat so ein Talent, sehr mitreißend und mitfühlend zu schreiben. So sitzt man nicht vor einem Buch, sondern man nimmt regelrecht am Ganzen teil.

Mich selber kann dies unheimlich begeistern und es war eine Bestätigung, auch dieses Buch von Marlies Lüer zu versuchen.

Einen kleinen Punktabzug muss ich dennoch geben. Leider hatte der Mittelteil für mich ein wenig Leerlauf. Das heißt, dass die Geschichte nicht so voran kam, wie ich es mir gewünscht hätte. Natürlich war auch dieser Teil für die Bindung der Charaktere wichtig, trotzdem fand ich ihn ein Stückchen zu lang.

Aber ich habe dank „Midirs Sohn“ festgestellt, dass mir auch Fantasy gefällt, wenn es nicht vor Kitsch und Liebe nur so trieft (um es mal übertrieben darzustellen).

Mein Fazit:

Ein spannender und unterhaltender Fantasy-Roman, der zwar seine Längen hatte, mich aber wunderbar unterhalten konnte.

Marlies Lüer ist eine Autorin, von der ich immer wieder Bücher lesen würde.