Rezension

Ein ganz besonderer Krimi

Der längste Tag - Ann Cleeves

Der längste Tag
von Ann Cleeves

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist Mittsommer auf den Shetlands, und während viele Touristen die schöne Zeit genießen, haben die Einwohner auf der idyllisch gelegenen Inselgruppe alle Hände voll zu tun. Wie auch die Künstlerin Fran Hunter, die gemeinsam mit der Malerin Bella Sinclair ihre Bilder ausstellt. Doch anstatt auf der abendlichen Vernissage potenzielle Käufer zu akquirieren, kommt es zu einem Eklat. Ein Fremder bricht weinend vor einem Bild von Bella Sinclair zusammen und ist am nächsten Morgen tot. Ein Fall für Detective Inspektor Jimmy Perez, der tatkräftige Unterstützung vom Festland erhält und gemeinsam mit Detective Chief Inspektor Roy Taylor auf die Suche nach einem ungewöhnlichen Mörder geht.

„Der längste Tag“ ist der zweite Fall für den einheimischen Polizisten Jimmy Perez, der diesmal in einem kleinen Dorf auf den Inseln ermitteln muss. Schon allein deshalb bleibt die Zahl der Verdächtigen überschaubar, während das Motiv der Tat lange Zeit nicht ergründet werden kann. Denn Ann Cleeves lässt sich wie gewohnt viel Zeit, um die Figuren dem Leser vorzustellen. So taucht dieser zunächst tief in ihr Leben ein, lernt die örtlichen Verstrickungen kennen und fühlt sich schon bald wie ein Teil von ihnen. Und erst dann, wenn jede noch so kleine Unzulänglichkeit ans Tageslicht gezerrt worden ist, offenbaren sich die Umstände einer Tat, mit der niemand rechnen konnte. Ein Kriminalroman, der leisen Art, der vor allem durch seine bildliche Darstellung, mit menschlich gezeichneten Figuren und eine unnachahmliche Atmosphäre wunderbar kurzweilig unterhält.

Fazit:
Ann Cleeves ist eine Meisterin ihres Fachs. In herkömmlicher Agatha-Christie-Manier konstruiert sie einen verzwickten Fall, nutzt menschliche Schwächen und aufkommende Gefühle für das Stattfinden von Verbrechen aus und versteht