Rezension

Ein gelungener Abschluss

Where She Went - Gayle Forman

Where She Went
von Gayle Forman

Drei Jahre ist es her, dass seine Exfreundin Mia bei einem Autounfall fast ums Leben kam. Drei Jahre ist es her, dass sie alles auf einen Schlag verloren hat und er sie überredet hat, wieder aufzuwachen. Mittlerweile ist Adam ein Rockstar, doch seine Jugendliebe längst nicht vergessen. Als er in einer schicksalshaften Nacht zu einem Cello-Konzert von Mia geht, treffen sie sich wieder und verbringen eine Nacht, in der sie sich endlich aussprechen können. Ist ihre Liebe stark genug, um einen Unfall und drei Jahre Zeit zu überbrücken oder zieht Mia nun einen endgültigen Schlussstrich unter ihr tragisches Leben?

Forman, Gayle – Where She Went

 

Worum geht’s?

Drei Jahre ist es her, dass seine Exfreundin Mia bei einem Autounfall fast ums Leben kam. Drei Jahre ist es her, dass sie alles auf einen Schlag verloren hat und er sie überredet hat, wieder aufzuwachen. Mittlerweile ist Adam ein Rockstar, doch seine Jugendliebe längst nicht vergessen. Als er in einer schicksalshaften Nacht zu einem Cello-Konzert von Mia geht, treffen sie sich wieder und verbringen eine Nacht, in der sie sich endlich aussprechen können. Ist ihre Liebe stark genug, um einen Unfall und drei Jahre Zeit zu überbrücken oder zieht Mia nun einen endgültigen Schlussstrich unter ihr tragisches Leben?

 

Schreibstil

Auch bei Where She Went hat sich wieder bestätigt, was ich euch bei If I Stay schon erzählt habe. Gayle Forman schreibt einfach und schön und ist besonders für Anfänger im Englisch lesen geeignet. Ihr Schreibstil konnte mich wieder einfangen und die besondere Atmosphäre der Nacht kommt sehr schön rüber, aber trotzdem fehlt ihm das gewisse Etwas, was ihn für mich zu etwas ganz Besonderem machen würde.

 

Meine Meinung

Where She Went und If I Stay hätten eigentlich zu einem Buch zusammengefasst werden sollen. Das ist es, was mir nach dem Lesen sofort im Kopf herumgeisterte. Den ersten Teil habe ich ja vor nicht allzu langer Zeit rezensiert und möchte nochmal kurz zusammenfassen, was ich daran kritisiert habe.

Zunächst waren da die beiden Charaktere Mia und Adam, die für mich nicht echt genug herüberkamen. Mia konnte mich nicht überzeugen, weil sie über das Thema nicht genügend reflektiert hat (was man vielleicht auch dem Schockzustand zuschreiben könnte), ihre Entscheidung zu bleiben, war für mich nicht nachvollziehbar, weil es sich die ganze Zeit so angefühlt hat, als würde sie aufgeben. Auch Adam war ein blasser Charakter, hauptsächlich hat man ihn durch Mias Erinnerungen kennengelernt, aber in ihnen wirkte es, als wären sie nur aus Versehen aneinander kleben geblieben. Jedenfalls nicht so, als würden sie sich wirklich und wahrhaftig lieben.

Positiv aufgefallen ist mir in Where She Went auf jeden Fall, dass die Charaktere dieses Mal sehr viel mehr Tiefe hatten. Mit Adam als Protagonisten bin ich wärmer geworden als mit Mia, denn er hat dem Leser sehr viel mehr von seinem tatsächlichen Innenleben offenbart. Dass das so geklappt hat, lag vermutlich auch daran, dass der zweite Teil nicht annähernd so viele Rückblenden hatte wie der erste.

Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass die beiden Bücher nur zusammen ein Ganzes ergeben können. Eigentlich bin ich mir fast sicher, dass mir Where She Went nicht so gut gefallen hätte, wenn ich If I Stay schon vor langer Zeit gelesen hätte. So war mir die Geschichte aber noch präsent und ich konnte meine Erinnerungen mit der aktuellen Geschichte verbinden, wodurch die Charaktere genug Tiefe bekommen habe, um das Buch zu einem besonderen Abschluss zu machen.

Die ganze Zeit über konnte man sich nicht sicher sein, ob Adam und Mia wieder zueinander finden oder ob wir eine Abschiedsgeschichte lesen. Ich hätte beides passend gefunden, so dass ich den Weg, den Gayle Forman für den Schluss gewählt hat, sehr schön finde.

Ein bisschen mehr New York wäre schön gewesen, mehr von dem Lebensgefühl, das die Stadt vermittelt, da Gayle Forman ja selbst gerne zu reisen scheint und das auch in ihren anderen Büchern zum Ausdruck bringt.

Fokus liegt aber auch hier wieder auf der Musik, was mir gut gefallen hat. Dieses Mal sehen wir aber nicht die Seite einer klassischen Cello-Spielerin, sondern die eines Rockstars, dessen Psyche so angekratzt ist, dass ihn der Ruhm bald in den Wahnsinn treiben könnte. Wir erfahren mehr über seine Band, Shooting Star, die nur wegen seinen Songtexten so berühmt werden konnte. Und diese Songtexte konnte Adam wiederum nur so gut schreiben wegen dem Drama, was sich mit Mias Familie ereignet hat.

Auf beiden Seiten liegen also jede Menge ungeklärter Gefühle, Schuldgefühle, Sehnsüchte und Hoffnungen, Ängste und Hass und dieses Mal gelingt es Gayle Forman mich in den Strudel hineinzuziehen. Toll gemacht!

 

Fazit

If I Stay und Where She Went gehören für mich untrennbar zusammen, denn nur mit beiden Teilen erhält man ein volles Bild in beide Charaktere. Den zweiten Teil fand ich aufgrund der geringeren Rückblenden und der intensiveren Emotionen besser als den ersten.