Rezension

Ein gelungener Abschlussband

Sternenwald - Julie Heiland

Sternenwald
von Julie Heiland

Inhalt:

Nachdem Emilian von den Tauren gefangen genommen und Robin die Flucht in den nahen Wald gelungen ist, treibt Robin nur noch der eine Gedanke an: Sie muss Emilian befreien. Robins Vater Birkaras scheint immer mächtiger zu werden. Mithilfe der magischen Kette, die er tagein tagaus trägt, gelingt es ihm, den tödlichen Fluch, der auf ihm lastet, auf seine Tochter abzulegen. Birkaras gewinnt an ungeahnter Stärke, während Robin dem Tod immer mehr ins Auge sehen muss. Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, bricht sich in ihr der übermächtige Wunsch zu töten immer mehr Bahn. Immer mehr wird sie zur Marionette ihres Vaters, ohne sich dagegen wehren zu können.

Wichtigste Charaktere:

Robin ist einerseits stark und mutig. Andererseits ist sie sich ob ihrer Taten nicht immer sicher. In Band drei durchlebt ihr Charakter die wohl stärkste Veränderung.

Emilian wirkt auch in diesem Band stark, beherrscht und stolz. Er steht voll und ganz hinter Robin und ist ihr mit seiner strukturtreuen Denkweise eine große Hilfe.

Birkaras ist Robins Vater und Anführer der Tauren. Er ist machtgierig, gefühlskalt und skrupellos. Ein Widersacher durch und durch, der sich nicht scheut die zu töten, die ihm im Wege stehen.
 

Schreibstil:

Julie Heiland beginnt auch den dritten Band ihrer Reihe mit einem rasanten Einstieg. Sie knüpft direkt an die Geschehnisse aus Blutwald an. Adrenalingeladen und gehetzt findet man sich in der Rolle von Robin wieder, deren Gedanken sich darum drehen, wie sie Emilian aus den Fängen der Tauren befreien kann.
Wieder fühlt man mit den inneren Konflikten und der Zerrissenheit der Protagonistin, wenn sie durch den Wald hetzt. Die Autorin pflegt auch in diesem Band wieder einen sehr bildhaften und fesselnden Schreibstil.
Aus der Sicht von Birkaras, Robin und in wenigen Kapiteln auch Vincente und Laurin wird die Geschichte vorangetrieben. Das ist mehr als eine hohle Geste, ermöglicht es doch den Perspektivwechsel, die Empathie des Lesers wird so von den Ereignissen erweckt.
Wünschenswert wären ein paar Kapitel aus Sicht von Emilian gewesen. So wird Robins Freund eher in eine Randposition gedrängt.
Wie in den Vorbänden liegt das Augenmerk auch hier wieder besonders auf zwei Völkern: den Tauren und den Leonen. In diesem Band werden erstmals die Aries genauer vorgestellt und ein Blick auf die Fähigkeiten der anderen Völker geworfen. Auch erfährt man als Leser mehr über die Entstehungsgeschichte dieser Welt.
Wie bereits aus den Vorbänden gewöhnt, darf der Leser wieder auf einen sehr spannungsgeladenen, actionlastigen Roman hoffen. War Birkaras in den Vorbänden und am Anfang des dritten Bandes noch mit Schwächen behaftet, so gewinnt er mithilfe seiner Kette im Verlauf des Geschehens an Stärke und Macht. Seine skrupellosen Plänen lassen den Leser um die Charaktere im Roman bangen.
 

Fazit:

Julie Heiland überzeugt auch in ihrem Abschlussband der Bannwaldreihe wieder mit ihrem bildhaften und spannendem Schreibstil.
In Sternenwald stehen die Charaktere Birkaras und Robin im Fokus. Beide durchleben eine gelungene charakterliche Veränderung. Perspektivwechsel sorgen beim Leser für einen gelungenen Einblick in verschiedene Sichtweisen. Zur intensiveren Charakterdarstellung wäre ein Blick in Emilians Sichtweise wünschenswert gewesen.

Fans dieser Reihe erfahren nun auch etwas mehr über die Geschichte der Sternenvölker und lernen auch eines der Völker, die Aries, etwas besser kennen.
Mich konnte der dritte Teil der Reihe von sich überzeugen. Ich empfehle ihn an Leser, die auch von den Vorbänden gefesselt waren.

Buchzitate:

In diesem Moment spüre ich, dass Emilian ebenso wenig ohne mich leben kann, wie ich ohne ihn. Alleine sind wir nicht, gemeinsam sind wir alles.

Alles, was ich jetzt spüre, ist die zarte Berührung seines Mundes. Wir werden einen Weg finden. Sein Kuss ist ein Versprechen.