Rezension

Ein gelungenes Debüt

Engelszwillinge -

Engelszwillinge
von Laura Wille

Bewertet mit 4 Sternen

Die siebzehnjährige Ciel, hat keinerlei Erinnerungen an ihre Vergangenheit. 
Seitdem sie von Henry auf der Straße aufgegabelt wurde, lebt sie in einer kleinen Einzimmerwohnung und arbeitet für ihn als Kellnerin in seiner Pizzaria. Henry kümmert sich um Ciel, doch Zuneigung ihr gegenüber zeigt er nicht. Im Gegenteil, seine Bedingungen sind hart und die Regeln streng. 
Doch dann begegnet Ciel einem Mädchen, dass ihr erschreckend ähnlich sieht und in deren Umfeld sich mysteriöse Todesfälle ereignen. Als sie sie zur Rede stellen will, verschwindet sie jedoch plötzlich spurlos. 
Warum sieht dieses Mädchen, dass sie scheinbar wie ein Schatten verfolgt, genauso aus wie sie? Und wer ist dieser mysteriöse Junge namens Lucien, der ihr im letzten Moment das Leben rettet und dessen Berührungen heiße Wellen durch ihren Körper jagen? Lucien und sein Freund Oscuro wissen scheinbar mehr über Ciel und dieses andere Mädchen und warnen sie davor, nach ihrer Doppelgängerin zu suchen. Doch Ciel muss sie finden um endlich Licht in ihre Vergangenheit zu bringen und Antworten auf all ihre Fragen zu bekommen, auch wenn sie sich damit selbst in Gefahr begibt.

Mir ist der Einstieg in die Story schnell gelungen, denn der Schreibstil von Laura Wille ist leicht, flüssig und bildhaft. Auch der Plot ist gut durchdacht, erfrischend anders und kein Abklatsch bereits bekannter Fantasy-Storys.
Die Geschichte lebt von und mit ihren Charakteren und Laura Wille hat die Figuren sehr lebendig gestaltet.
Die Protagonisten wirken plastisch und authentisch und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen.
Im Prolog lernen wir die Engel Lucien und Oscuro kennen, die als Menschen getarnt auf die Erde geschickt wurden, um die Engelszwillinge Ciel und Heaven zu finden. Sie sollen ihr wahres Wesen erwecken, damit sie ihre Bestimmung erfüllen können. Die Zwillinge sind Licht und Finsternis und keine von beiden kann ohne die andere existieren. 
Ciel ist eine sympathische Protagonistin, die es in ihrem bisherigen Leben nicht einfach hatte. An ihre Zeit im Waisenhaus kann sie sich nicht erinnern und in der Pflegefamilie wurde sie von ihren Pflegevater geschlagen. Irgendwann hat sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen, als davonzulaufen.
Obwohl es ihr auch bei Henry nicht gut geht, hasst sie ihn nicht. Im Gegenteil, Ciel hat einen sehr gütigen Charakter  und kann niemanden lange böse sein.
Heaven hingegen glaubt, dass sie ein Monster ist, denn sie hat ihre Gefühle nicht unter Kontrolle und tötet Menschen  die sich in ihrer Nähe befinden. Bei ihr hat es mir allerdings etwas an Tiefe gefehlt, denn ich konnte mich nicht so richtig in ihre Gefühle und Gedanken hineinversetzen.
Lucien und Oscuro sind genau wie Ciel und Heaven sehr unterschiedliche Protagonisten, die mir durch ihre Gegensätzlichkeit sehr gut gefallen haben. 

Toll fand ich auch die Rückblicke, in denen wir Informationen über die Hintergründe bekommen und eine völlig neue Sicht auf die Geschichte. Diese Offenbarungen ließen mich manchmal den Atem stocken.
Ab und zu gibt es ein paar kleine Logikfehler. Zum Beispiel habe ich mich gefragt, warum Ciel in Kapitel 2 nicht von der Polizei vernommen wurde?! 
Doch den Lesefluss hat es nicht geschadet. Es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf und der Spannungsbogen steigt kontinuierlich bis zum actionreichen Finale an.

Fazit
Laura Wille hat mit "Engelszwillinge" ist tolles Debüt und eine tolle Fantasy-Geschichte geschrieben. 
Von mir gibt es für diesen packenden Jugendfantasy-Roman gute 4 Sterne ⭐⭐⭐⭐ und eine Leseempfehlung!

Ich bedanke mich beim Tomfloor Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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