Rezension

Ein glaubwürdiger Icherzähler - herausragendes Buch über Identität

Best Bro Ever! -

Best Bro Ever!
von Jenny Jägerfeld

Bewertet mit 5 Sternen

Der elfjährige Måns ist begeisterter Skater und weiß seit seinem 4. Lebensjahr, wer er ist. Solange es noch einen Treppen-Handlauf oder eine Kante gibt, die er mit seinem Board nicht ausgetestet hat, wird er nicht ruhen. In seine Mutter konnte ich mit gut versetzen, die aufgrund seiner sportlichen Eskapaden vermutlich jede Pflegekraft in jeder Notaufnahme persönlich kennen wird. Als Måns Mutter in Malmö einen kurzen Job als Sprecherin einer Animé-Figur annimmt, lernt er dort beim Skaten Mikkel kennen. Das „Batteln“ der Jungen bringt Måns eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung ein; aber auch die enge Freundschaft zu Mikkel, die der Freund als Blutsbruderschaft empfindet. Dem besten Bro ever gegenüber muss Måns jedoch ein Geständnis ablegen, bei dem ihm niemand helfen kann.

Als Icherzähler kann Måns seine Identität und seine Probleme mit mehr oder weniger einfühlsamen Mitmenschen eindringlich schildern. Wie er seinen eloquenten Skater-Wortschatz mit der Beschreibung seiner Identität krönt, liest sich so anrührend wie verblüffend. Auch wenn seine Oma z. B. noch immer überzeugt ist, sein „Måns-Sein“ wäre eine vorübergehende Phase, wird ihm im Laufe seines Erzählens klar, dass er seine Probleme selbst lösen muss. Dass der Junge für sich selbst spricht und seine Beziehung zu Mikkel selbst klärt, macht das 2016 im Original erschienene „Best Bro ever“ zu einem herausragenden Kinderbuch mit glaubwürdigem Protagonisten. Mit Service-Adressen im Anhang.