Rezension

Ein großartiger Roman über Freundschaft und über das Leben

Die Interessanten - Meg Wolitzer

Die Interessanten
von Meg Wolitzer

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch „Die Interessanten“ beginnt in einem typisch amerikanischen Sommercamp. Es ist ein Camp, in dem Teenager ihre künstlerischen Fähigkeiten entfalten sollen, sei es Tanz, Schauspiel, Musik, Zeichnen oder Glasblasen. Dort treffen 6 Jugendliche aufeinander und bilden eine Gruppe: Ethan, Ash, Goodman, Jonah, Cathy und Julie. Sie geben sich den Namen „Die Interessanten“. Julie kam über ein Stipendium in das Camp und fühlt sich daher den anderen gegenüber immer etwas minderwertig, als hätte sie sich dazu gemogelt. Für jeden der Teenager scheint seine Rolle im Leben festgelegt, ob als Tänzerin, Sänger oder Trickfilmzeichner. Doch werden sich ihre Erwartungen erfüllen? Werden sie ihre Träume ins Erwachsenenleben retten können?

Die Handlung springt oft in der Zeit und erzählt den Lebensweg der Interessanten, der nicht immer so einfach und gleichmäßig ist, wie sie es sich als Teenager vielleicht vorgestellt haben.

Dieses Buch hat mich tief bewegt. Die Hauptpersonen wachsen einem ans Herz, mit all ihren guten und auch schlechten Seiten. Eines der Hauptthemen ist: wie lassen sich Kinder oder Teenager beeinflussen und welche Auswirkungen hat es auf ihr späteres Leben? Welchen Einfluss haben die Erwartungen der Eltern? Was bedeutet es, wenn man früh auf eine Rolle festgelegt wird, diese aber vielleicht nicht erfüllen kann. Und wenn man dann selbst ein Kind bekommt: was ist, wenn es so ganz anders ist, als man erwartet hat? Kann man es trotzdem so annehmen wie es ist?

All das klingt nach schwerer Kost, aber diese Fragen werden nicht offensichtlich gestellt, sondern tauchen einfach im Kopf auf während man die Figuren auf ihrem Lebensweg begleitet. Man ist dabei, wie die Interessanten erwachsen werden,  Entscheidungen treffen und ihre Freundschaft sich verändert.

Es ist diese Art von Buch, bei dem man erst mal tief Luft holen muss, nachdem man es zu Ende gelesen hat. Ich habe mit den Figuren gelebt, gelacht und gelitten, so kommt mir jedenfalls vor. Ein wirklich großartiger Roman!