Rezension

Ein guter Abschluss um die Wagner-Frauen

Die Fabrikantinnen – Schwesternzeiten -

Die Fabrikantinnen – Schwesternzeiten
von Sarah Lindberg

Bewertet mit 4 Sternen

1945: Endlich war der Krieg vorbei. Wie so viele andere hatte auch die Familie Wagner einen lieben Menschen hier verloren; Emil, den Ehemann und Vater, den geliebten Sohn. Doch das Leben ging weiter. Nun leitete Emmi die Zuckerfabrik, hilfreich an der Seite ihr Schwiegervater. Die Familie lebte in der Villa, die in der Hildesheimer Börde gelegen war. Dort hatte Emmi für die Mädchen Elsa als Kinderfrau eingestellt und dieser mit den beiden Söhnen ein neues Zuhause auf dem Grundstück gegeben. Emmis Mutter Thea Engel lebte ebenfalls mit im Haus. Da ereilt die Familie ein erneuter Schicksalsschlag. Die Jahre vergehen.
Emmi Wagner führt als Frau das Geschäft der Zuckerfabrik erfolgreich weiter. Während Lisa, die Älteste, Interesse an einer Zukunft hier sieht, ist Greta entschlossen zu leben. Sie kommt ganz in die Richtung von Emmis jung verstorbener Schwester. Greta träumt von einer beruflichen Karriere in der Modebranche. Momentan lebte Lisa in Berlin, wo sie einem betriebswirtschaftlichen Studium nachging. Da überrascht sie ihre Mutter mit der Nachricht, dass sie demnächst ihr ihren Freund, Johannes Falkenstein, vorstellen werde. So innig wie die Schwestern bislang waren, das Band erleidet nunmehr einen Riß. Greta erkennt schnell, was für ein Mann Johannes ist. Bei all den Widrigkeiten Emmi liebt beide Kinder. Aber Greta hat immer das Gefühl, sie bevorzuge Lisa. Es kommt zum Eklat und einem folgenschweren Unfall.
Die Autorin schildert den nicht immer einfachen Weg der Familie. Ich mag den Schreibstil. Es gibt Einblick in die Gefühlswelt der einzelnen Protagonistinnen, dem Zweifel und der Hoffnung. Irgendwie spürt man auch den Wunsch der Frauen, alte Muster aufzubrechen.
Wie auch schon zuvor im ersten Teil beginnt jedes Kapitel mit einem Zitat.
Auch das Cover ist passend zum ersten Teil. Farblich harmonisch.
Insgesamt ist "Schwesternzeiten" leicht und flüssig zu lesen und ein guter Abschluss der Reihe "Die Fabrikantinnen". Ich wurde gut unterhalten, wobei natürlich der erste Band etwas spannender war. Aber es zeigt auch, dass man nie aufgeben soll, egal was passiert. Das macht stark und gut für den Zusammenhalt der Familie.