Rezension

Ein guter Auftakt

Flüsterndes Gold - Carrie Jones

Flüsterndes Gold
von Carrie Jones

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover hat hat mich neugierig gemacht und Elfen finde ich als Thema immer gut.

Zara ist 17 und hat vor Kurzem miterlebt, wie ihr Vater gestorben ist. Zwar ist er nicht ihr biologischer Vater, aber er war ihr “Daddy”. Weil Zara innerlich leer ist und sich ihre Mutter Sorgen macht, schickt diese das Mädchen vom warmen Charleston nach Maine. Dort bezieht Zara ihr Zimmer bei der liebevollen, taffen und etwas untypischen Großmutter. In der Schule findet sie schnell Freunde und verliebt sich in Nick, dem gutaussehenden Typen, der gleich den Beschützer miemt. Sie kriecht langsam aus ihrem Loch hinaus und fängt an Maine zu mögen, obwohl es zu kalt ist und sie über den Schnee schimpft. Überschattet wird alle durch mysteriöse Ereignisse. Zara fühlt sich von einem dunklen Mann verfolgt, der in ihr ein Kribbeln auslöst. Zusammen mit ihren neuen Freunden findet sie heraus, das Maine durch seine Abgeschiedenheit ein hervorragender Lebensraum für Elfen ist. Zara muss sich dem Elfenkönig stellen. Dieser benötigt seine Königin um seine unermessliche Begierde zu stillen, sein Volk damit in Schach zu halten und seine Macht zu stärken. Zunächst denk Zara, das sie es ist, genau so wie sie dachte, Nick sei ein Mensch. Aber nach und nach findet sie heraus, welches Geheimnis sie selbst in sich trägt und was das alles mit ihre Mutter und ihrem Daddy zu tun hat und welche Verbindung dabei zu Nick und ihrer Grandma besteht.Was mich am meisten überrascht hat, dass ich mit der Perspektive so gut klar kam. Eigentlich mag ich es gar nicht, wenn der Ich-Erzähler im Präsens erzählt. Aber was sonst meistens für einen schweren Einstig ins Buch sorgt, hat wunderbar funktioniert. Nach ein paar Seiten fiel es mir gar nicht mehr auf. Ich freue mich sogar schon auf die Fortsetzung.Mir hat Carrie Jones Stil gut gefallen. Obwohl das Buch sehr Dialoglastig ist, kommt man gut in die Geschichte rein. Durch kleine eingestreute Details hat es die Autorin geschafft die Dialoge lebendig zu halten und ich kam beim Lesen eigentlich nie ins stocken oder habe mich fragen müssen, wer gerade spricht.

Die Hauptprotagonistin, Zara ist ein schön ausgearbeiteter Charakter. ich nehme ihr die 17 ab. Sie reagiert entsprechend und die Autorin hat ihr ein altersgerechte Sprache gegeben. Aber auch den andern Charakteren ist Liebe zum Detail anzusehen. Betty(ich mag allein den Namen schon) ist eine ziemlich coole Grandma und Nick ein Typ mit dem man gerne Ausgehen möchte.

Man verzeiht den klassischen Anfang: Umzug in eine neue Stadt, neue Schule, der gutaussehende Typ verliebt sich in die Neue. Wobei ich das sowieso nicht so eng sehe. Wenn ich kritisch über die Geschichte nachdenke, ist es zwar sehr utopisch innerhalb von ein paar Tagen eine so enge Freundschaft aufzubauen und in der kürze der zeit die ganzen Dinge, die Zara erlebt zu verarbeiten. Das fällt einem aber auch nur auf, wenn man wirklich aufmerksam liest und den Zeitstrang im Kopf behält. man kann darüber aber hinwegsehen, denn ich musste mich wirklich zügeln langsam und aufmerksam zu lesen. Lässt man dem Buch seinen freien Lauf, wird mal schnell eingesogen und legt es nicht mehr aus der Hand.

SPOILER Wunderschön fand ich die Idee mit Zara’s Fadenring, der sich nach und nach ablöst. Er steht analog zu ihrer Loslösung von ihrem verstorbenen Vater und der moralischen Einstellung, die sie mit ihm geteilt hat. SPOILER

Ausserdem hat mir gefallen wie die Autorin Zara’s Eigenart, sich mit Phobien zu beschäftigen, immer wieder aufgenommen hat. So ist jede Kapitelüberschrift eine Phobie und ich bin echt erstaunt  was es alles für Ängste gibt.

Natürlich möchte man am Ende wissen, wie es weitergeht, aber das Buch kann durchaus für sich alleine stehen. Alles in allem ist es ein gelungener Auftakt für die Trilogie. Trotzdem freue ich mich schon auf die anderen Teile und bin gespannt, wo die Geschichte hin führt.

Allerdings muss ich zu guter Letzt über eine Sache meckern. Das Korrektorat hätte sich ein bischen mehr zeit nehmen können, denn es gibt hier und da ein paar Rechtschreibfehler.