Rezension

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ein idyllisches Buch für kalte Herbsttage

Wilder Wacholder - Susanne Schomann

Wilder Wacholder
von Susanne Schomann

Bewertet mit 4 Sternen

Wilder Wacholder von Susanne Schomann

Über das Portal „Blogg dein Buch“ habe ich schon oft von neuen Büchern erfahren und auch ab und zu eins ergattern können. Dieses Mal gehörte auch ich zu denjenigen, die auserwählt wurden „Wilder Wacholder" vorab zu lesen. Mein Dank gilt daher „Blogg dein Buch“ und dem Mira Taschenbuchverlag, der zahlreiche Exemplare zur Verfügung stellte. Auf 310 Seiten entdeckte ich das idyllische Lunau und seine Bewohner.

Dr. Kjell Loewenthal kommt nach vielen Jahren, in denen er in der Marine als Arzt gedient hat, in seine alte Heimat „Lunau“ zurück. In der kleinen Stadt hat sich nicht viel verändert, abgesehen von der hübschen Aushilfe, die bei seiner Mutter in dem kleinen Café mit integrierter Buchhandlung arbeitet. Isabell Valentine ist eine fleißige Arbeiterin, die den besten Kuchen der ganzen Stadt und des ganzen Landes bäckt. Selbst Kjell kann der schönen Bäckerin nicht widerstehen und probiert auch gleichzeitig noch ein Stück von dem sagenhaft leckeren Käsekuchen. Dabei kommen sie ins Plaudern und Kjell merkt schnell, dass Isabell anders ist als alle anderen Frauen, die er je kennengelernt hat. Aber nicht nur Kjell verfällt Isabell lieblicher Art, sondern auch sein kleiner treuer Hund namens Siggi, dem sonst keiner außer Kjell zu nahe kommen darf, fasst gleich Vertrauen zu ihr. Die Stimmung ist gut bis Julia, Kjells Freundin in dem Café erscheint. Kjell ist sich jedoch sicher, dass er die Beziehung zu ihr nicht aufrecht erhalten will. Julia jedoch will davon nichts hören und tut die „Trennungswünsche“ von Kjell als vorzeitige Phase ab, doch Kjell hat andere Pläne. Er und Isabell lernen sich in den nächsten Wochen besser kennen und für beide ist klar, dass sie keine Beziehung wollen. Doch je mehr die Beiden miteinander Zeit verbringen, umso mehr Gefühle bauen sie zueinander aus und als wäre das noch nicht kompliziert genug, bekommt Isabell Briefe von der Familie ihres Mannes und plötzlich kommt es zu merkwürdigen Unfällen. Isabell ist sich sicher, dass das kein Zufall sein kann und gemeinsam mit Kjell beginnt sie eine Reise in die Vergangenheit, die mehr als eine Überraschung bereit hält...

Ich habe mich für „Wilder Wacholder“ von Susanne Schomann beworben, weil ich mal wieder Lust auf eine Liebesgeschichte hatte. Jedoch bekam ich mehr als ich erwartet habe. „Wilder Wacholder“ beinhaltet so viel mehr als eine „einfache“ Liebesgeschichte. Susanne Schomann gelang es Liebe, Erotik und Thriller miteinander zu kombinieren. Dadurch wurde eine Spannung geschaffen, die sich durch das ganze Buch zog. Natürlich ist die Story an sich nichts neues, aber aus dem altbekannten schaffte sie eine ganz eigene kleine Welt, die mich verzauberte. Was ich jedoch bemängeln muss, sind die vielen kleinen Klischees, die sie eingebaut hat. Da ich nicht so viel verraten bzw. spoilern möchte, werde ich euch nur 2 Beispiele nennen. Zum einen war da der kleinen Hund von Kjell, der natürlich sofort Feuer und Flamme für Isabell ist und Julia, also die Ex-Freundin von Kjell, sofort an knurrt. Ich sage nicht, dass es so etwas nicht in der realen Welt sein kann, dass ein Hund zwischen „guten“ und „bösen“ Menschen unterscheiden kann, aber in beinahe jedem 2. Roman gibt es ein Tier, was die ehemalige Freundin verabscheut und es auch offen zeigt. Ein weiteres Klischee ist das schüchterne Mädchen, dass im Bett aber sofort aus sich rausgeht und total wild ist. Die Liste zieht sich durch das ganze Buch, aber meinen Lesefluss hat es dennoch nicht beeinträchtigt. Aufgrund der Klischees war das Buch auch sehr vorhersehbar, was aber nicht wirklich schlimm war, denn die ganzen Emotionen und die Leichtigkeit, die das Buch vermittelten, werteten es wieder auf.
Die Charaktere waren alle in den Grundzügen ähnlich und spiegelten entweder das Gute oder das Böse im Menschen wieder. Es machte mir trotzdem sehr viel Spaß alle Personen im Buch zu entdecken. Isabell ist ein sehr schüchterner Charakter, was ihrer Vergangenheit geschuldet ist. Sie lebt erst wieder auf, seit sie in Lunau ist und auf Kjell traf. Sie wird immer wieder vor Probleme und Aufgaben gestellt, die sie aber meistert und an denen sie wächst. Die größte Herausforderung ist allerdings Kjell, der es nie gelernt hat über Probleme und Gefühle zu sprechen. Er ist sehr selbstsicher und weiß, wie er auf Frauen wirkt. Diese Wirkung setzt er gezielt bei Isabell ein und stürzt sie damit immer wieder in Gewissensbisse. Beide waren in ihrem Umgang miteinander einfach sehr zauberhaft und liebevoll. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Zwei zu begleiten. Das Cover passt wundervoll zu dem Titel und zu dem Inhalt des Buches. Es vermittelt aufgrund der Bank, die im Vordergrund steht und dem Wilden Wacholder im Hintergrund, die Idylle, die das Buch verbreitete.
„Wilder Wacholder“ konnte mir viele schöne und romantische Lesestunden bescheren und es ist einfach ideal für das nahende Herbstwetter und für die folgenden kalten und nassen Tage.