Rezension

ein junger Mann auf der Suche nach seinen Wurzeln

Das Haus der Offenbarung - Jessica Pietschmann

Das Haus der Offenbarung
von Jessica Pietschmann

Bewertet mit 3 Sternen

Als Gabriele im Alter von über 80 Jahren stirbt, bleiben ihr 25jähriger Sohn John und ihr Mann William mit seiner Tochter untröstlich zurück. William, selbst dem Tode nahe, fordert John auf, sich den Inhalt einer Truhe seiner Mutter an zu sehen. darin findet John Kinderbilder. Aufgrund der Ähnlichkeit mit ihm vermutet er, es handelt sich um Aufnahmen seines Vaters. Dabei ist auch das Tagebuch einer Eleonore. Sie enthüllt darin die Entführung ihres einjährigen Enkels. Langsam begreift John, dass Eleonore seine Mutter Gabriele und er das entführte Kind ist. Seine bisherige Welt bricht zusammen. Wer war seine wirkliche Mutter und wer ist dann er ? Gemeinsam mit seiner Freundin Jill macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln.
Der erste Teil der Geschichte hat mich sehr berührt. Johns Trauer um seine Mutter Gabriele und dann die Wut und Verzweiflung über ihre Lügen sind sehr gut beschrieben und bringen John dem Leser sehr nahe. Auch seine Suche nach seiner wahren Mutter und die damit verbundenen Zweifel sind verständlich. Leider bleibt mir die Person der Gabriele/Eleonore fremd. Die Motivation für ihr Handeln konnte ich nicht nachvollziehen, da ich so gut wie nichts über ihr Leben zum Zeitpunkt der Entführung erfahren habe. Auch der Schluss war mir zu glatt.
Die Erzählung nimmt sich eines sehr schwierigen Themas an und setzt es für mich in der ersten Hälfte absolut gelungen um. Trotz der Schwächen im 2. Teil bleibt das Buch insgesamt lesenswert.