Rezension

Ein Klassiker, der immer wieder Freude macht

Northanger Abbey - Jane Austen

Northanger Abbey
von Jane Austen

Caroline Morland ist nicht besonders hübsch, nicht gerade reich und auch nicht sehr gebildet; eigentlich eignet sie sich nicht als Heldin eines Romans. Das gibt Jane Austen auch unumwunden zu - und dennoch schreibt sie eine humorvolle Geschichte um Caroline:

Von einem befreundeten älteren Ehepaar wird Caroline zu einem Aufenthalt in Bath eingeladen, und hier bewegt sie sich zum ersten Mal in der Gesellschaft. Naiv glaubt sie alles, was man ihr sagt, und die Finessen des Flirts sind ihr fremd. Wie soll sie da die wichtigste Aufgabe einer jungen Frau meistern, nämlich sich einen gutsituierten Ehemann zu angeln? Doch gerade ihre Natürlichkeit, ihre Ehrlichkeit und ihr freundliches Wesen verhelfen ihr (trotz aller Hindernisse) zu einem passenden Verehrer, während die schöne Isabella, die die jungen Männer so gut um den Finger wickeln kann, am Ende leer ausgeht. Selbst Carolines größter Fehler, ihre Liebe zu Schauerromanen und ihre sich daran entzündende Phantasie, verhindern das glückliche Ende nicht.

Dieser Roman wurde zwar erst nach dem Tod von Jane Austen veröffentlicht, entstanden ist er bzw. seine Vorläufer aber in ihren frühen Jahren. Ironisch, aber mit einem Augenzwinkern, macht sich Austen über Schauerromane lustig, und wie in allen ihren Werken werden die Protagonisten mit viel Humor geschildert. Auch wenn die Rolle der Frau den heutigen Vorstellungen nun gar nicht mehr entspricht - bei einem solchen Schreibstil, der den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringt, macht das Lesen Freude.