Rezension

Ein Klassiker der Philosophiegeschichte

Die Welt als Wille und Vorstellung - Arthur Schopenhauer

Die Welt als Wille und Vorstellung
von Arthur Schopenhauer

Bewertet mit 3 Sternen

Das Problem bei vielen Philosophen, vor allem denen, die ein philosophisches System entwerfen, ist, dass sie oft meinen, sie hätten jetzt die wahre Sicht gefunden und den Irrtum der anderen überwunden. Da auch sie selbstverständlich irren, kommt es für die Leserin und den Leser darauf an, das beim betreffenden Philosophen (oder der Philosophin) für sich zu entdecken, was ihr oder ihm etwas sagt bzw. sie oder ihn in der Auseinandersetzung mit der Welt weiterbringen kann.

Für Schopenhauers kommt in "Die Welt als Wille und Vorstellung" der Wille, das Ding an sich, in der Vorstellung zu sich selbst. Die Einsicht in diesen Zusammenhang kann zum Erlöschen des Willens, zu dessen Selbstaufhebung führen - so etwas wie das Nirwana.

Als metaphysischer Ansatz zur Beschreibung der Welt ist Schopenhauers Denken kaum ernst zu nehmen - aber man kann ihm die Erkenntnis der Bedeutung des Irrationalen entnehmen: Selbst im am meisten rational Begründeten kann das Irrationale wirken - eine nichtrationale Absicht, in deren Gefolge der rationale Zusammenhang aufgebaut wurde.

Wenn man Schopenhauer in diese Richtung liest, kann man auch heute - über die philosophiegeschichtliche Bedeutung hinaus - noch etwas mit ihm anfangen.