Rezension

Ein Kleinod der Kriminalliteratur

Glennkill - Leonie Swann

Glennkill
von Leonie Swann

Eine Schafsherde hat ihren Schäfer verloren - es war Mord! Die, zum Teil, gar nicht so dummen Schafe fragen sich, wer ist der Mörder und warum musste ihr geliebter Schäfer sterben. Die Frage ist für die Schafe deswegen so interessant, da sie mit ihrem Schäfer ein sehr gutes und schaf-gerechtes Leben führen konnten, um dessen Vortsetzung sie nun bangen. Das Buch ist sehr amüsant, auch wenn man auf Wortwitze vergeblich wartet. Auch gibt es in diesem Buch keine Identifikationsfigur für den Leser - wie auch? Die meisten Leser werden Menschen und keine Schafe sein. Wer auf scharfsinnige Kombinationen a la Poirot steht wird enttäuscht sein. Wer britische Atmosphäre mit skurilen Dorfbewohner  sucht wird schon eher bedient. Die Schafe machen sich (natürlich) auf, um den Mörder zu finden. Und sie kommen dabei (natürlich) in teils absurde Situationen, wenn Mensch und Tier aufeinandertreffen und die Schafe das Handeln der Menschen zu ergründen versuchen und es aber einfach nicht verstehen (können). Man sollte bei diesem Buch nicht (wie vielleicht bei andren Krimis) andauernd versuchen den Mörder zu erraten, man sollte sich einfach an den wolligen Zeitgenossen erfreuen. Das Buch ist ein, wie ich denke gelungener, Versuch das Genre Krimi anders zu gestalten als man das gemeinhin kennt. Wer ein amüsantes Buch für lange Herbstabende sucht, wird mit "Glennkill" fündig.