Rezension

Ein Kriminalfall der vor allem durch Ermittlungsarbeit und einige Höhen und Tiefen besticht.

Christine Bernard. Der Fall Siebenschön
von Michael E. Vieten

Bewertet mit 5 Sternen

Bei diesem Klappentext war ich sehr gespannt auf den Inhalt.
Christine Bernard und ihre Kollegen aus dem K1 ermitteln in dem Fall einer vermissten Frau und ihren sechs Kindern.
Was zunächst wie ein harmloser Fall aussieht, etwickelt zunehmend Brisanz.
Schon bald merken sie allzu deutlich, daß es sich hier keineswegs um einen einfachen Fall handelt.
Alleine die Durchsuchung des Grundstückes ist schon sehr erschreckend.
Denn was sie da vorfinden, ist grausiger als alles was man sich vorstellen kann.
Christine spürt einfach, da ist mehr , als es zunächst den Anschein hat.
Dabei gerät sie immer wieder in gefährliche Situationen.
Mit der Zeit entbrennt ein nervenzerrendes Katz- und Mausspiel zwischen den Kommissaren und dem Verdächtigen.
Die ganze Zeit, sind die Nerven immens gespannt. Man begibt sich dabei förmlich selbst auf die Sache nach der Wahrheit.
Durch geschickte Überraschungen, versteht es der Autor, den Leser immer wieder zu verwirren.
Er zeichnet ein recht klares Bild von dem Verdächtigen, was ihn sehr vielschichtig erscheinen lässt.
Auch über die Familie erfährt man viel, das macht sie echter und nicht nur zu einem Fall.
Ich mochte den Verdächtigen von Anfang an nicht, er erschien oftmals ziemlich harmlos.
Doch ist er das wirklich?
Doch das er der Täter ist, wurde eigentlich nie infrage gestellt.
Aber was ist wirklich geschehen?
Dieser Kriminalroman zeichnet sich vor allem durch detaillierte Ermittlungsarbeit aus.
Dadurch bekommt man einen Einblick in die Polizeiarbeit und wie darin vorgegangen wird. Das hat mir recht gut gefallen.
Aber es zeigt auch, daß die Ermittler auch nur Menschen sind und gegen nichts immun.
Vor allem Christine Bernard überzeugt durch spürbare Ecken und Kanten. teilweise dachte man wirklich sie sei vom Pech verfolgt.
Dabei ist ihre Verzweiflung und ihr Kampf auf der Suche nach der Wahrheit förmlich spürbar.
Pech in der Liebe, opfert sie sich vollkommen für die Arbeit auf und fühlt sich nie gut genug dabei.
Man erfährt viel über ihr Privatleben und das lässt sie deutlich menschlicher erscheinen.
Man bekommt ein sehr gutes Gespür dabei, der Auflösung eines Falles auf der Spur zu sein.
Der Verdächtige hierbei überrascht immer wieder, durch Impulsivität, Hass auf die ganze Welt und insbesondere der Gleichgültigkeit und Ungerechtigkeit sich und seinen Mitmenschen gegenüber.
Dabei weiß man immer nie direkt was in ihm vorgeht.
Man begreift jedoch recht bald, welche Abgründe in ihm lauern.
Nachdem die Ermittler doch zu sehr in Bedrängnis geraten, nimmt die Spannung schlagartig zu und die Ereignisse überschlagen sich förmlich.
Es wird explosiv und adrenalingeladen und man ist total angespannt.
Nach dem Showdown ging es dann aber noch weiter, wo es dann einen doch recht guten Abschluss fand.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Ihre Handlungen sind dabei jederzeit gut nachvollziehbar.
Im Laufe des Geschehen fesselte das Buch immer mehr, so das man eigentlich immer wissen wollte, wie das Ganze endet.
Denn in dem Sinne war die Auflösung nie klar.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Christine Bernard, was ihr eine besondere Tiefe verleiht. Ich habe die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert und mitgezittert.
Die einzelnen Kapitel sind lang gehalten, dennoch ist man in einem Rutsch durch, da es doch arg mitreißt.
Der Schreibstil des Autors ist fließend und stark einnehmend.
Das Cover und auch der Titel sind passend zum Buch gewählt.

Fazit:
Handelt es sich hier um ein Familiendrama oder doch um etwas völlig anderes?
Ein Kriminalfall der vor allem durch Ermittlungsarbeit und einige Höhen und Tiefen besticht.
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Eine klare Leseempfehlung.
ich vergebe 5 von 5 Punkten, da es mich vollkommen überzeugen konnte.