Rezension

Ein kulinarischer Krimi

Ernten und Sterben - Peter M. Hetzel

Ernten und Sterben
von Peter M. Hetzel

Ein ganzes Dorf ist in Aufruhr!

Direkt auf dem Grundstück von Albertine von Krakow wird in dem Örtchen Klein-Büchsen ein Mitbürger brutal ermordet. Und auf dem Nachbargrundstück von Hubertus Müller passiert dasselbe in der gleichen Nacht. Um sich gegenseitig ein Alibi zu geben, gibt Hubertus vor, die Nacht mit Albertine verbracht zu haben, was der Landärztin vollkommen gegen den Strich geht.

Egon-Erwin, Reporter der hiesigen Landeszeitung, wittert in dem Mordfall seine große Chance auf eine Anstellung bei einer der großen Zeitungen Deutschlands. Zusammen mit Albertine, Hubertus und Clementine, die gute Fee an der Seite von Albertine, macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. 

Aus der Feder des Literaturkritikers Peter M. Hetzel stammt das amüsante und spannende Werk, das den Leser in das kleine Dörfchen Klein-Büchsen führt.

Mit einer interessanten Geschichte und einer guten, kriminalistischen Grundidee erzeugt der Autor mit seinem Buch "Erben und Sterben" eine unterhaltsame Lektüre, die sich zu lesen lohnt. Albertine und Hubertus spielen neben dem Reporter Egon-Erwin und Clementine die wichtigsten Charaktere der Geschichte. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Albertine, die mit ihrer witzigen und ironischen Wortwahl schnell das Herz des Lesers erobert. Hubertus hingegen, der nur Augen für Albertine hat, wirkt als Alkoholiker mit dicker Knollnase eher weniger sympathisch. Dafür hat sein Charakter einen hohen Wiedererkennungswert. Clementine sorgt für den kulinarischen Aspekt in der Handlung und Egon-Erwin für die nötige Spannung.

Zu den anderen Persönlichkeiten hingegen fällt es nicht immer ganz so leicht, einen guten Bezug aufzubauen. Hier fehlen ab und an ein paar Beschreibungen, um die Personen lebendig wirken zu lassen.  Auch die Handlung konnte nicht ganz überzeugen, denn einige Begebenheiten und Motive blieben im Dunkeln und lassen ein paar Fragen offen.

Die kriminalistische Seite wurde hingegen sehr gut integriert und bildet ein ideales Fundament für den Spannungspunkt der Erzählung. Teilweise schon etwas abartig beschrieben, werden die grausamen Details der schrecklichen Taten in fast allen Einzelheiten beschrieben und der Autor nimmt selten ein Blatt vor den Mund.

Fazit: Mit einem passenden Cover versehen und im Taschenbuchformat erschienen, bietet das Buch gute Unterhaltung auf hohem Niveau. Immer wieder wird deutlich, über welches Fachwissen der Autor verfügt, wenn er andere Schriftsteller oder Schauspieler zitiert. Wenn auch nicht immer ganz nachvollziehbar oder logisch, so ist es dennoch lesenswert. Mit "Ernten und Sterben" ist Peter M. Hetzel ein interessantes Werk gelungen, das den Leser für kurze Zeit in eine andere Stadt entführt und dort für eine aufregende Zeit sorgt.