Rezension

Ein kurzweiliges und schönes Lesevergnügen

Baba Dunjas letzte Liebe - Alina Bronsky

Baba Dunjas letzte Liebe
von Alina Bronsky

Bewertet mit 5 Sternen

Baba Dunja lebt in Tschernowo, wenige Kilometer vom berühmten Reaktorunglück Tschernobyl entfernt. Die Dorfgemeinschaft besteht aus eigenwilligen Menschen, die sich selbst versorgen und nur wenig auf die Außenwelt angewiesen sind. Darum läuft die Zeit in Tschernowo auch ein wenig anders. Ungeduld kennt man hier nicht. Überhaupt ist in Tschernowo so manches anders, wie der Biologie und die Fernsehteams erklären, die von draußen kommen. Fremde kommen ansonsten selten in das abgeschiedene Dorf. Die einzigen Gelegenheiten, zu denen Baba Dunja in den weit entfernten Nachbarort fährt, ist wenn ihre Vorräte wie Zucker oder Öl ausgehen. Ungern nur verlässt sie Tschernowo, doch die seltenen Tagesreisen geben ihr die Gelegenheit Post von ihrer Tochter zu erhalten, die in Deutschland wohnt und über die Enkelin berichtet, die Baba Dunja noch nie getroffen hat. 
Eines Tages kommen Fremde ins Dorf, die das ganze zurückgezogene Gefüge in Tschernowo gehörig durcheinanderbringen. 
 
Alina Bronsky hat mit “Baba Dunjas letzte Liebe” einen kurzweiligen Roman verfasst, der ein ganz eigenes Tempo mitbringt, das einen beim Lesen richtiggehend entschleunigt. Schön, manchmal poetisch und wie die Bewohner Tschernowos auf seine Weise irgendwie anders.