Voller Posie und Lebensweisheit
Bewertet mit 5 Sternen
Voller Feingefühl und mit einfachen, aber wirkungsvollen Worten beschreibt die Autorin Alina Bronsky das Leben der Bewohner in der Todeszone, in die sich kaum ein Mensch ohne Schutzausrüstung wagt. Alle eint der Wille eines selbstbestimmten Lebens, auch wenn sie damit auf Kontakte zur Außenwelt, ja sogar zu ihren Kindern, verzichten müssen. Die meisten haben schon vor 1986, dem Jahr des Reaktorunglücks, in Tschernobyl gewohnt und kehren nun als alte Leute zurück. Abgeschnitten vom Weltgeschehen führen sie ein beschauliches Leben. Baba Dunja war die erste, die zurückkehrte und hat dadurch eine gewisse Bekanntheit erlangt. Von den anderen Bewohnern wird sie als eine Art Bürgermeisterin betrachtet. Sie selbst hält sich für unbedeutend. Wir erfahren einiges aus Baba Dunjas Leben, über ihre Arbeit, ihren Mann und ihre beiden Kinder.
Es ist ein berührendes Buch über eine starke Frau, die auch im hohen Alter mutig und unbeirrt ihren Weg geht. Ich habe jede Seite genossen, denn der Roman ist voller Poesie und Lebensklugheit. Meinen Lesegeschmack hat diese Geschichte vollends getroffen. Absolute Leseempfehlung!