Rezension

Ein Lächeln muss nicht immer nett sein...

Die Zucht
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Andreas Winkelmann hat mit "Die Zucht" einen Thriller geschrieben, der mich von der ersten Seite gepackt hat. Obwohl verschiedene Erzählstränge durch das Buch führen, weiß man immer, wo man ist. Zum einen erlebt man den Strang "Schwabe-Ermittler", dann gibt es noch "Rieke und ihre Freunde" und den der "Täter"... Und im Endeffekt gibt es sogar noch einen Strang dazwischen. Verwirrend? Nein, eben nicht, Winkelmann gelingt es auf wunderbare Weise, die Stränge letztendlich zusammen zu führen.
Die durchwegs kurzen Kapitel enden fast alle mit einem Cliffhanger, das hat mich mitunter etwas genervt, denn die Spannung war auch so stets hoch gehalten und eigentlich wäre dieses plumpe Mittel gar nicht nötig.
Ein Vorteil des Buches gegenüber einer Verfilmung ist, dass der Kopf nur Bilder zulässt, die man auch verkraften kann - dies ist hier enorm wichtig, denn teilweise werden absolut grausame Szenen beschrieben. Aber ich ließ eben nur Bilder zu, die ich auch aushalten konnte...
Erwähnenswert, weil für mich so außergewöhnlich, ist, wie wunderbar es Andreas Winkelmann gelingt, die Atmosphäre der Landschaft, die Trostlosigkeit der Einöde im deutsch-tschechischen Grenzland widerzugeben. Dadurch bekommt der Thriller seine besondere Note, ist nicht "nur" nervenzerfetzender Thriller, sondern "rund".

Mein Fazit:
"Die Zucht" ist eindeutig ein "Fortgeschrittenen-Thriller", nichts für zartbesaitete Gemüter. Mir hat er absolut Spaß gemacht, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen...

5 Sterne