Rezension

Ein lauschiger Winterroman mit tierischer Unterstützung

Vier Pfoten und das Weihnachtsglück - Petra Schier

Vier Pfoten und das Weihnachtsglück
von Petra Schier

Ho ho ho, hier kommt die Liebe deines Lebens

Es gibt die Dinge, die kann man nicht kaufen. Für alles andere gibt es den Weihnachtsmann und genau an den schreibt die 18-Jährige Sophie Lamberti im Vollrausch einen Wunschzettel mit der Bitte in genau zehn Jahren ihr den perfekten Mann samt Hund an die Seite zu stellen.
Nun ist Sophie 28 Jahre alt, gut gebuchte Fotografin, und weit weg mit ihren Gedanken von dem Mann, der Kinderaugen zum Strahlen bringt.
Santa Claus hat den unglücklichen Single allerdings nicht vergessen und sogar schon einen potentiellen Kandidaten im Blick: Carsten, Journalist und neuerdings unfreiwilliges Herrschen von Hundedame Lulu – blöd ist nur, dass das erste Treffen der beiden beinahe in Mord und Totschlag endet. Mit der Devise „Gegensätze ziehen sich an“ schickt er seine beste Elfe als tierischen Vermittler zu Lulu auf die Erde und hofft, dass Amors Pfeile treffen, wenn da nicht Carstens Geheimnis die besinnliche Stimmung im entscheidenden Moment zum Kippen bringt und damit das ganze himmlische Projekt.

Petra Schiers lauschige Winterromane mit fellschnäuziger Unterstützung sind mir zu einer lieb gewonnen Tradition geworden, die immer beschaulich auf das Familienfest einstimmen und mich ein Stück ausgeglichener in das Einkaufsgetümmel schauen lassen.
„Vier Pfoten und das Weihnachtsglück“ bleibt dem gewohnten Stil der Autorin treu, indem sie zwei Streithähne von der Leine lässt und mit einer gehörigen Portion Kerzenschein-Romantik langsam die Wogen glättet. Sophie und Carsten sind besonders kratzbürstige Vertreter ihrer Gattung, bei deren Disputen mir schon beim Lesen die Puste ausging. Zum Ausgleich kommt aber auch in regelmäßigen Abständen die Cockerhündin Lulu zu Wort, die mir besonders durch ihre Vernarrtheit in die Spielsachen „Püppi“ und „Kraki“ ans Herz gewachsen ist und mal lieb, wild oder eingeschnappt genau weiß, wie sie mit den Menschen umzugehen hat.

Der Hintergrund mit der zum Spenden animierenden Fotostory einer Sozialstation hat der Liebesgeschichte eine geerdete Basis verliehen, was bei mir aber ein wenig die Adventsstimmung gedrückt hat und ich mir mehr Besuche bei Sophies Schwester Tessa bei Kaffee und Kuchen während dichten Schneetreibens gewünscht hätte, um vollends den 24.12. herbeizusehnen.

Santa zückt unterdessen schon wieder sein Smartphone, was ihm Petra Schier netterweise als technische Stütze mit auf dem Weg gegeben hat, um uns für das nächste Jahr erneut von seinem harten, aber immer herzerweichendem Job zu berichten. :-)