Rezension

Ein Leben für die Politik - eine Frau geht ihren Weg

Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit -

Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit
von Micaela A. Gabriel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Berlin - Bahnhof Anfang Februar 1919. Dr. Marlene von Runstedt begab sich auf die Reise nach Weimar. Sie ist mit eine der ersten Frauen, Parlamentarierinnen im Deutschen Reichstag.
Endlich hatten die Frauen im Land das Wahlrecht erhalten. Marlene von Runstedt kam aus einem guten Haus, hatte Jura studiert. Nun endlich konnte sie etwas bewegen. In der Kanzlei ihres Vaters arbeitet auch Max Emden, der sie nicht nur als Frau verehrte. Doch sie bleibt ihrem Vorsatz treu und bindet sich nicht in einer Ehe. Immer wieder aber tritt Justus von Oswald in ihr Leben, an dem sie ihr Herz verloren hatte.
Auf dem Weg nach Weimar tritt Marlene auf Sonja Grawitz, ihre Freundin aus der Schulzeit. Diese hatte sich ebenfalls politisch orientiert und war mit Justus liiert.
Marlene von Runstedt eine kluge, intelligente und gebildete Frau. Der Lser lernt sie gut kennen und kann ihre persönliche Entwicklung gut verfolgen. Was vor gut über 100 Jahren fast unmöglich schien, und für uns heute so selbstverständlich, die Rechte der Frauen.
Die Handlung ist in einem ansprechenden Stil verfasst und durch die Charakterisierung der Protas geprägt. Sie wirken authentisch und durch den Wechsel im Laufe der Handlung konnte man ihren Werdegang gut verfolgen. So hat der Roman einen interessanten historischen Hintergrund. Es liest sich gut und durch die historische Kulisse ausgesprochen einprägsam. Es geht ja nicht nur um das Leben der Zeit, sondern um die Rechte und Weiterentwicklung der Frauen.
Das Cover finde ich gut gewählt, denn es passt perfekt zur Geschichte.

So gebe ich gern meine Leseempfehlung zum Auftaktband der Reihe "Die Parlamentiererinnen". Das Nachwort gibt einen interessanten Einblick, den es lohnt zu lesen.