Rezension

Ein lesenswertes Buch

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse - Thomas Meyer

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
von Thomas Meyer

Dass ein Student seine Kommilitonin anhimmelt ist an sich nicht außergewöhnlich, wenn es sich dabei aber um den Sohn einer orthodoxen jüdischen Familie in Zürich handelt, gerät das Weltbild aller Familienmitglieder aus den Fugen.

Der Roman ist größtenteils in jiddisch geschrieben, was für manche Leser gewöhnungsbedürftig sein könnte. Das Glossar hilft.

Manchmal bedient sich der Autor diverser Klischees wie zum Bespiel: die alles kontrollierende Mama, den duckmäuserischen, schwachen Vater oder den unter ihrer Fuchtel stehenden tragisch-komischen Sohn.

Der Leser erhält einen kurzen Einblick in die orthodoxe Lebensweise der Juden. Die Einkaufsgewohnheiten z.B. sind recht humoristisch beschrieben. Motti lehnt sich auch hier auf. Als seine Brille zerbricht, verweigert er das Einheitsgestell des jüdischen Optikers und kauft bei einem goij ein, der ihm dann noch zu einem elektrischen Barttrimmer rät. Die Mutter kollabiert beinahe wegen des veränderten Aussehens ihres Sohnes.  

Ich fand die Idee zum Buch recht ansprechend und witzig. Als Hörbuch muss der Text köstlich sein!