Rezension

Ein lustiges Leben als Tier nach dem Tod

Maudit karma - David Safier

Maudit karma
von David Safier

Bewertet mit 5 Sternen

Der bekannten Fernsehmoderatorin Kim Lange geht ihre Karriere über alles. Sie vernachlässigt ihre kleine Tochter und betrügt ihren Ehemann. Als Teile einer Raumstation sie zufällig erschlagen, wird sie als Ameise reinkarniert und erhält die Chance, durch die Anhäufung positiven Karmas in der Hierarchie der Tierwelt aufzusteigen. In Gestalt wechselnder Tiere kann sie so ihrer Familie oft nahe sein. Leider drängt sich ihre ehemals beste Freundin als neue Frau und Mutter auf. Kim setzt alles daran, das zu verhindern und Mann und Tochter zurückzugewinnen. Dadurch erhält sie einen völlig neuen Blick auf ihr bisheriges Leben. Ob sie noch einmal menschliche Gestalt annimmt?

Beim Stöbern auf einem Bücherflohmarkt im Urlaub in Straßburg habe ich diese französische Übersetzung von Safiers „Mieses Karma“ entdeckt. Da ich lustige Romane gut mit meinen eingerosteten Schulfranzösischkenntnissen lesen und verstehen kann, habe ich zugegriffen und es nicht bereut. Wie es von einem aus dem Comedy-Bereich kommenden Autor nicht anders zu erwarten ist, handelt es sich um eine äußerst humorvolle Geschichte. Dabei wird es mit dem Witz aber auch nicht auf die Spitze getrieben, wie es manchmal bei anderen Comedy-Romanen der Fall ist. Die Geschichte rund um die Aufnahme der Hauptperson im Jenseits und ihre Reinkarnation in Form verschiedener Tiergestalten, zu der dann auch der berühmt-berüchtigte, ebenfalls reinkarnierte Casanova als ihr treuer Begleiter stößt, ist natürlich völlig unrealistisch, wirkt aber dennoch nicht konstruiert. Sie ist sehr facettenreich und bietet viele überraschende Wendungen. Einige traurige Elemente und die Wandlung der Protagonistin zum Positiven regen zum Nachdenken an.

 

Mir hat das Buch durchweg gefallen und ich werde nun zu weiteren Romanen von Safier greifen.