Rezension

Ein Märchen mit unheimlich viel Wahrheitsgehalt für Jung und Alt

Momo - Michael Ende

Momo
von Michael Ende

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch stand schon seit gefühlten Ewigkeiten in meinem Regal, doch irgendwie hat es mich nie so richtig gereizt, es dann auch zu lesen. Das änderte sich, als sich im Rahmen des SuB-Abbaus eine kleine Leserunde ergab.
Nach dem Lesen kann ich mich jetzt nur noch fragen, warum ich mich so ewig davor gedrückt habe. 
Das Buch lässt sich wunderbar lesen. Der Schreibstil ist zwar sehr einfach gehalten, zeichnet sich dabei aber trotzdem als sehr bildhaft aus. Auch vor Wortwiederholungen und ähnlichem braucht man keine Angst zu haben, denn Michael Ende versteht es mit der Sprache zu spielen und immer neue Formulierungen zu finden.
Des weiteren passt der Schreibstil absolut zu einem Märchen.
Das Buch strotzt nur so von Wahrheiten und kleinen Lehren. Aus beinahe jedem Kapitel kann man ein kleines Fazit ziehen, das mich jedes mal hat nicken lassen, mit dem Gedanken 'Ja, das kennt man aus dem richtigen Leben.
Allen voran natürlich all die Menschen, die in dem Bemühen, so viel Zeit wie nur möglich zu sparen, vollkommen in Stress geraten und dabei die wirklich wichtigen Dinge im Leben total vergessen.
Die Personen im Buch waren alle sehr schön ausgearbeitet und bis zu ihrem Kontakt mit den grauen Herren haben sie auch alle ihren eigenen Charakter und ihre Eigenschaften, die sie von der (im wahrsten Sinne des Wortes) grauen Masse abhoben.
Besonders die Schildkröte Kassiopeia hat es mir angetan und ist meine heimliche Heldin der Geschichte ;)
Einzig das einige Fragen offen bleiben, allen voran die, nach Momos Herkunft und warum sie ist, wie sie ist, fand ich etwas schade.
Allzu sehr möchte ich das aber gar nicht ins Gewicht fallen lassen, denn es immerhin ein Märchen und da will ich ungeklärte Hintergründe gar nicht so sehr hinterfragen.