Rezension

Ein Magier mit Witz, Kalkül und Todesmut

Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Sturmnacht -

Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Sturmnacht
von Jim Butcher

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Beginn war ich sehr skeptisch, denn als Leser von Krimis und Thrillern hatte ich aus dem Genre der Fantasyromane bisher noch kein Buch in der Hand, dass mich wirklich begeistern konnte, da die Welt der Elfen, Dämonen und der Zauberei einfach nicht meinen literarischen Vorlieben entspricht. Und auch nach Jim Butcher´s Dresden Files Teil 1 bleibe ich dabei, das ich mich künftig eher im Segment der “erklärbaren” Literatur aufhalten werde. Doch damit genug der Kritk an “Die dunklen Fälle des Harry Dresden – Sturmnacht”. Denn außer meinem persönlichen Desinteresse an Übernatürlichem gibt es an diesem Buch nicht viel zu beanstanden.

Ich möchte es einmal anders ausdrücken: Jim Butchers Reihe wurde wohl zurecht der Stempel “Die erfolgreichste URABN-FANTASY-Serie der Welt” aufgedrückt, denn der Roman war selbst für mich ein wahrer Lesegenuss. Es ist nicht nur der erfrischende, nahbare und oft mit schwarzem Humor geprägte Schreibstil des Autors. Butcher hat das Talent, die Szenerie und die interagierenden Figuren in seinen Geschichten sehr real wirken zu lassen – und im gleichen Moment die übernatürlichen Ereignisse in die Geschichte einfließen zu lassen. Als Fan von klassischer Krimiliteratur konnte ich mich dabei stets an dem urbanen und “realistischen” Plotanteil entlang hangeln, wenn mir die Zauber- und Fantasyepisoden im Buch zu viel wurden, ohne dass dies den Lesegenuss negativ beeinflusste. Doch wer auf Elfen-, Dämonen, Zauberei und übernatürliches Spektakel steht, kommt hier sicherlich auch auf seine Kosten. Es ist nicht mit einem Harry Potter oder Herr der Ringe vergleichbar, doch diesen Anspruch stellt Butchers Serie auch gar nicht. Insgesamt ist der Plot wenig tiefgründig gehalten und erfordert vom Lesenden keine große Konzentration auf den Ablauf der Handlung. Das Buch ist prima zum Abschalten und Unterhalten geeignet und lässt sich sehr gut an einem Wochenende durchlesen. Meines Erachtens findet man in Jim Butchers Dresden Files eine perfekte Zusammenführung zweier Literaturgenres – dem klassischen Thriller und der Fantasy-Sparte.

Neben ganz viel Hokuspokus und verschiedenen Mordopfern spielt Butcher dabei auch gerne mit nicht immer ganz ernst zu nehmenden erotischen Einspielern – beispielsweise wenn Harry im Begriff ist, splitterfasernackt einen Dämonenangriff abzuwehren, während er die attraktive Reporterin vom Klatschblatt in seinem Bannkreis beschützen will, die jedoch versehentlich statt dem Fluchttrunk ein Gebräu getrunken hat, dass dem Aphrodisiakum Spanische Fliege ähneln mag. Die humorvollen, teils etwas ulkartigen Abschnitte kommen jedenfalls nicht zu kurz und ich musste hin und wieder sogar herzlich lachen. Kleiner Wehmutstropfen war lediglich die etwas geballte Auflösung im letzten Drittel der Geschichte, wo die Suche nach dem Bösewicht etwas abrupt aufgelöst wird – doch das darauffolgende, atemberaubende Finale entschädigt für die leicht vorweggenommene Spannung auf der Suche nach dem Mörder.

Lese meine vollständige Rezension zu diesem Buch auf meinem Blog www.auszeit-geschichten.de