Rezension

Ein Meister der detaillierten Beschreibungen

Atonement - Ian McEwan

Atonement
von Ian McEwan

Bewertet mit 5 Sternen

An einem heißen Sommertag im Jahr 1934 beobachtet die 13-jährige Briony, wie Ihre erwachsene Schwester Cecilia fast unbekleidet in einen Brunnen taucht und dabei von Robbie, ihrem Kindheitsfreund und Sohn der Haushälterin, beobachtet wird. Briony hat die Ambitionen Schriftstellerin zu werden und mit ihrer überbordenden Fantasie ist sie bald von ihrer eigenen, besonderen Version der Ereignisse überzeugt. Am Ende des Tages wird ihre Fantasie die Leben dieser drei für immer verändert haben.

Ian McEwan nutzt in seinem Buch sehr anschauliche Beschreibungen, nicht nur für die Gefühle der Protagonisten, sondern im ersten Teil auch für die Umgebung und die gesamte Atmosphäre, in der seine Erzählung spielt. So kann man als Leser die Hitze des Sommertages bald selbst fühlen. Auch die Gesamtstimmung und -spannung überträgt sich auf den Leser und man ahnt das die Ereignisse des Sommertages kein gutes Ende nehmen werden. Nach dem ersten Teil fokussieren sich diese Beschreibungen mehr auf die Gefühle und Gedanken der Protagonisten, als auf Umgebungseindrücke. Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt. Der erste beschäftigt sich mit dem Sommertag und erzählt die Geschehnisse aus den wechselnden Perspektiven von Briony, Cecilia, ihrer Mutter Emily, dem Hausgast Mr. Marshall und Robbie. Die übrigen Teile beschäftigen sich mit den Folgen dieses Tages für alle Beteiligten - insbesondere für Robbie, Cecilia und Briony. Der zweite Teil spielt einige Jahre später und wird aus Robbies Sicht geschildert. Die letzten beiden Teile handeln beide aus Briony's Sicht, wobei der erste - wie die Teile zuvor - von einem personalen Erzähler erzählt wird und sich seine Zeitschiene mit der des zweiten Teils überschneidet, während der letzte in der Ich-Perspektive erzählt und in der heutigen Zeit (1999) spielt.

Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt und mir sehr gut gefallen. Es ist gut zu lesen, allerdings keine leichte Lektüre für zwischendurch.

Kommentare

Freigeist kommentierte am 06. Juli 2014 um 23:43

Das hört sich ja wirklich interessant an. Den Film habe ich bereits gesehen, fand ihn aber nicht so berauschend, vielleicht ist das Buch ja anders ;) Hast du den Film auch gesehen?

Pocci kommentierte am 09. Juli 2014 um 22:20

Nein, den Film habe ich nicht gesehen. Ich glaube nur mal einen Trailer, so bin ich auf das Buch gekommen. Ich bin aber auch kein besonderer Freund von Buchverfilmungen, da ich meistens enttäuscht bin, weil ich mir beim Lesen immer alles ganz anders vorstelle.

Catherine Buchling kommentierte am 07. Juli 2014 um 00:05

Das Buch fand ich auch wirklich ganz ganz toll! Sollte man unbedingt mal gelesen haben!