Rezension

Ein moderner Sommernachtstraum

Fool on the Hill - Matt Ruff

Fool on the Hill
von Matt Ruff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Geschichtenerzähler, der wiederum von einer Art Gott gelenkt wird. Ein Elf, der versucht, seine Liebste zurück zu gewinnen, sich aber plötzlich in einem Krieg wieder findet. Hunde und Katzen, die auf der Suche nach dem Himmelreich bzw. der Bestätigung des Nichtvorhandenseins ebensolchens sind, und sich auf dieser Reise mit Rassismus auseinander setzen müssen. Drachen, zum Leben erwachende Puppen, Bohemier auf Stahlrössern, die Büchse der Pandora und vieles mehr warten in diesem wirklich außergewöhnlichen Roman darauf, den Leser in ihren Bann zu schlagen.

Dies war ein Buch, das sich so eklatant von anderen Büchern aus der Masse hervorhebt, dass ich auch nach über 1 Woche nicht wirklich in der Lage bin, meine Gedanken zu diesem Werk zu ordnen und es angemessen zu beschreiben. Bis zu einer Empfehlung durch einen Bekannten hatte ich von diesem älteren Buch noch nie etwas gehört und dazu gehört bei mir schon einiges ;) Er selbst war vollkommen fasziniert und ich ließ mich von dieser Begeisterung anstecken und bestellte es mir. Nachdem ich fast 200 Seiten gelesen hatte, stellte ich fest, dass ich mich nur äußerst schwer auf diese doch sehr komplexe Geschichte einlassen konnte und mit meinen Gedanken ständig abdriftete. Bei diesem Buch hat man dann absolut keine Chance, das Ganze zu einem Kontext zusammenzufügen. Also wartete ich ein paar Tage ab, sammelte mich und begann das Buch erneut mit etwas mehr Ruhe und Muße. Jedoch merkte ich auch hier, dass ich mich nur schwer auf die Geschichte konzentrieren konnte. Die Personen blieben mir oft zu abstrakt und oberflächlich, ihre Beweggründe für mich nicht ganz nachvollziehbar. Die Tiere faszinierten mich da schon eher. Auch die Elfen konnten meine Sympathie nicht wirklich für sich gewinnen. Mir fehlte einfach das "große Ganze". Durch die gottesähnliche Figur des Mr. Sunshine durch mehrere Handlungsebenen gelenkt, erwartete ich bis zum Schluss einen großen Clou, der die für mich doch sehr verworrene Handlung zu einem sinnvollen Konstrukt ergänzen würde. Jedoch blieb dies für mich persönlich aus. Nun mag es daran liegen, dass ich krankheitsbedingt einfach große Konzentrationsprobleme habe und mir evtl. entscheidende Dinge doch entgangen sind und ich deshalb bis heute das Gefühl habe, die Geschichte nicht wirklich ganz verstanden zu haben. Es mag aber auch einfach sein, dass der Autor so vieles in die Geschichte einweben wollte, dass er sich am Ende schlichtweg einfach verrannt hat und einfach zu viele Figuren, zu viele Ebenen und Anspielungen auf Literatur und Gesellschaft (Religion/Mythologie, Rassismus usw.) einweben wollte. Wer ein Buch jenseits des Mainstreams sucht, ist hier sicherlich gut beraten. Für mich persönlich war es ein eher anstrengender, als bereichernder Lesegenuss. Ich werde es aber zu einem späteren Zeitpunkt auf jeden Fall noch einmal lesen, um zu sehen, ob ich es in einem erneuten "Durchgang" evtl. ganz verstehe. Da die sonstigen Rezensionen sich vor Lob und 5 Sterne Bewertungen fast überschlagen, vermute ich die mangelnde Begeisterung meinerseits in meiner Person begründet. Also nicht abschrecken lassen!