Rezension

Ein Muss für jeden Thriller-Fan!

Fürchte die Schatten -

Fürchte die Schatten
von Michael Robotham

Bewertet mit 5 Sternen

Ein literarisches Kabinettstück, ein Psychothriller der Extraklasse.

Zentrale Figuren sind Cyrus Haven und Evie Cormac, beide teilen sich den Thriller als Ich-Erzähler/in. Michael Robotham erstellt von beiden beeindruckenden Personen ein detailliertes Psychogramm, betreffend alle Zeitebenen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (was die dritte Zeitebene betrifft: Lying Beside You erscheint ca. Juni 2022).

Vor sechs Jahren, wurde Evie Cormac (17 Jahre alt?) von Sacha Hopewell gefunden, versteckt in einer Geheimkammer, in der sie die Folter und den Mord an ihrem „Beschützer“ Terry Boland mitverfolgen musste. Aber nie hat jemand ihren wahren Namen und ihre Herkunft herausgefunden. Jedoch endete für jeden der es herausfinden wollte mit dem Tod.

Cyrus Haven, 31, forensischer Psychologe und Berater der Polizei, ist der Einzige, dem Evie traut. Doch auch Cyrus, wird von seiner eigenen Vergangenheit verfolgt. Je näher er an die Lösung und Antworten zu Evies Vergangenheit kommt, desto mehr wird sie der tödlichen Gefahr ausgesetzt, aus der es kein Entkommen gibt.
Der pensionierte Detective Whitmore hat mit dem alten Fall eines pädophilen Vergewaltigers beschäftigt und ist dabei auf Ungereimtheiten gestoßen. Diese Nachforschungen kosten ihn das Leben, seine Unterlagen werden gestohlen, Cyrus Haven entdeckt eine Verbindung zu Evie. Die Jagd beginnt…
Die Ermittlungen der Polizei in der Person von Chief Inspector Lenny Parvel und den Erkenntnissen von Cyrus Haven, nicht immer kongruent mit seiner Chefin, sind auf der Spur eines Pädophilenrings, der bis in hohe politische und gesellschaftliche Kreise führt.

Robotham gelingt mit FÜRCHTE DIE SCHATTEN ein mitreißender, packender Roman. Ein spektakulärer Plot, eine überzeugende Figurenzeichung und jede Menge Action. Der Schreibstil ist exzellent und nimmt den Leser bis zum Schluss in Beschlag.

Robotham mag ein Autonarr sein, spielt ein Rolls-Royce Silver Shadow im Thriller eine besondere Rolle: „Männer widmen einem Wagen oft mehr Aufmerksamkeit als ihrer Ehefrau oder Freundin, weil der Wagen ihnen ein Gefühl von Macht und Freiheit verleiht. Im Gegensatz zu einer Frau gibt es bei einem Auto einen Schlüssel oder eine Fernzündung, und es springt in der Regel beim ersten Mal an. Es protestiert nicht gegen Entscheidungen, verlangt nicht mehr Hingabe und wird auch nicht eifersüchtig oder launisch. Ein Auto kann repräsentieren, wer man ist oder sein will. Wohlhabend. Stilvoll. Schnell. Sportlich. Ein Mann findet vielleicht nie seine Traumfrau, aber er kann seinen Traumwagen besitzen.“ (S.54)