Ein Nachruf
>Zorn der Wölfe< ist ein großartiges Buch.
Es bringt uns die Mongolei, ihre Bewohner und die Wölfe unglaublich nah. Gleichzeitig ist es ein Nachruf und ein Schrei in die Ohren der fortschreitenden, industriellen Gesellschaft - Die Wölfe wurden in der Mongolei mittlerweile nahezu ausgerottet.
In dem Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, erleben wir das Geschehen aus den Augen eines Chinesen, der die Möglichkeit hat, eine Weile mit den nomadisierenden Viehzüchtern der Mongolei zusammen zu leben. Er lernt das Zusammenspiel und die Faktoren der Natur kennen. Das Gleichgewicht, zu dem alle Tiere und die Viehzühter beitragen. Ihm wird die Bedeutung des Wolfes näher gebracht, welchen die Chinesen allgemein als absolutes Feindbild und unnützes Raubtier ansehen.
>Zorn der Wölfe< beschreibt die Einstellung vieler Menschen und ist trotz des speziellen Handlungsortes nicht auf China und die Mongolei reduzierbar. Vielmehr trifft es auf eine Entwicklung zu, die sich weltweit bemerkbar macht.
Der Roman als Gesamtwerk ist unterhaltend, aber vielmehr lehrend und informativ. Er bringt die Schönheit und Bedeutung der Natur zum Ausdruck und mahnt an, Entwicklungen und Fortschritt kritisch zu hinterfragen.
Ein Lob an den Autor, der trotz der Zensur in China sein Buch unter einem Decknamen veröffentlichte und damit seine Freiheit aufs Spiel setzte.