Rezension

Ein respektvoll geschriebenes Buch

Palace Papers -

Palace Papers
von Tina Brown

Bewertet mit 5 Sternen

Tina Brown, preisgekrönte Autorin und ehemalige Chefredakteurin von Tattler, Vanity Fair und The New Yorker, widmet sich nach ihrer Diana-Biographie nun mit "Palace Papers" wieder den Windsors. Man merkt hier sehr deutlich, daß Tina Brown Erfahrung hat, sich mit diesen Kreisen auseinanderzusetzen. Denn was sie schreibt, ist rundum fair und ehrlich. Hier wird keine schmutzige Wäsche gewaschen, sondern man spürt ihren Respekt mit jedem Wort. Ganz anders, als bei manchem Buch über das Königshaus, bei dem es nur um Abrechnung und Inszenierung geht. Hier wurde gewissenhaft recherchiert, die Fakten werden am Ende des Buches mit Herkunftsnachweisen belegt. Trotzdem es sich hier um ein Sachbuch handelt, hat man nie das Gefühl sich zu langweilen. Tina Brown schreibt lebhaft, Gefühle werden thematisiert, so daß man manchmal meint, einen guten Roman zu lesen. Dadurch nimmt man die Thematik in sich auf, fühlt sich den (sympathischen) Royals verbunden. Man erfährt hier zahlreiche Details, die dem Leser neu sind. Es geht hier natürlich auch um Harry und Meghan - und man merkt, daß Meghan mit ihrer selbherrlichen Art an ihren Schwierigkeiten selbst Schuld war. Hätte sie sich im Vorfeld über einige Dinge informiert, ihre Geschichte hätte anders enden können. Im Mittelteil des Buches gibt es zwei Bildteile, auch die Inneneinbände des Buches sind prall gefüllt mit herrlichen Farbfotos aus verschiedenen Epochen, die zum Teil anmuten, als wären sie den persönlichen Familienalben entnommen. Hier sieht man strahlende Gesichter, herzhaft lachende Royals, aber auch ernste Mienen - so wirken die Royals nahbar und normal.
Tina Brown hat es mit "Palace Papers" geschafft, ein wunderbares und unterhaltsames Buch über die Familie schlechthin zu schreiben, ohne dabei Geschehnisse zu verherrlichen oder zu bewerten. Eine grandiose Leistung!