Rezension

ein Roman der unter die Haut geht

Dornenjahre - Eva-Maria Bast

Dornenjahre
von Eva-Maria Bast

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: Eine Generation, die nie zur Ruhe kommt: Sophie, Johanna und Luise kämpfen während der Zeit des Nationalsozialismus für unterschiedliche Ziele. Sophie, die bei ihrem Mann in Frankreich lebt, wird zur Widerstandskämpferin. Luise, die gerade das elterliche Gut in Ostpreußen wiederaufgebaut hat, muss erneut alles zurücklassen und vor dem Feind fliehen. Und Johanna profitiert als Firmenchefin von den Nazis, doch ihre Tochter liebt einen Juden und gerät in Gefahr. Um sie zu retten, trifft Johanna eine folgenschwere Entscheidung.

Was für ein Buch, es geht beim Lesen sehr unter die Haut…

Sophie, Johanna und Luise erleben den zweiten Weltkrieg, Sophie, die mit Pierre verheiratet ist, lebte in Paris, muss vor der Nationalsozialisten mit Pierre fliehen, da Pierre Herausgeber einer verbotenen Zeitung ist, sie gehen in den Widerstand, die  Résistance und drucken im Keller nazifeindliche Propaganda, Pierre wird verhaftet und im Konzentrationslager eingesperrt. Luise ist zurück nach Ostpreußen, hat das Gut ihrer Großmutter wieder aufgebaut und verliebt sich in einen ihr zugeteilten polnischen Zwangsarbeiter, der seine ganze Familie verloren hat. Johanna fertigt in Überlingen in ihrer Textilfabrik Uniformen und auch die gelben Sterne, die die Juden damals tragen mussten, Sebastian findet sich selbst wieder und geht in den Untergrund.

Das Hauptthema des Romans sind unter anderem die verbotenen Beziehungen von Juden und polnische Zwangsarbeiter zu deutschen Frauen, diese  sind unter der Nazi-Diktatur streng verboten und werden schwer bestraft, von standrechtlichen Erschießungen bis bin zur Internierung in Konzentrationslagern.  Die Schilderungen machen betroffen und gehen unter die Haut und rufen dazu auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die jüngste Schwester Johannas,  Franziska wird im Verlaufe des Romans immer mehr zur Initiatorin vieler Gemein- und Boshaftigkeiten, einzig Melissa, die Tochter von Susanne, die mit ihrem halbjüdischen Leopold in die USA flüchten musste, kann sie erweichen.

Die Gegenwartshandlung führt Zita, Philippe, Melissa und Mia auf die Spur zu Susanne nach Paris und Stück für Stück erfährt der Leser alle Hintergründe und Fakten.

Der Autorin ist mit diesem Roman eine unter die Haut gehende Familiengeschichte gelungen, zusammen mit Mondjahre und Kornblumenjahre ein Stück Geschichte, die es damals in sich hatte und ich kann diese Romane als absolut lesenswert empfehlen.