Rezension

Ein ruhiger Roman, in dem einiges offen bleibt

An der Grasnarbe -

An der Grasnarbe
von Mirjam Wittig

Bewertet mit 4 Sternen

„An der Grasnarbe“ ist das Romandebüt der Autorin Mirjam Wittig.

Noa leidet unter Panikattacken. Ein normales Leben in der Großstadt ist ihr kaum noch möglich. Deswegen entschließt sie sich für eine Auszeit auf dem Land und geht von Paris nach Südfrankreich. Dort lebt sie bei einer dreiköpfigen Familie auf dem Land und unterstützt diese auf dem Hof bei den landwirtschaftlichen Arbeiten.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig. Die Beschreibungen des Hofes, die Arbeit auf dem Land und das Zusammenleben mit den Tieren werden ausführlich und anschaulich geschildert. Dabei fließt auf der Aspekt der Dürre und die damit zusammenhängenden Probleme in der Landwirtschaft mit ein. Noa, die aus der Großstadt auf das Land geflüchtet ist, öffnet sich ihren Gastgebern Ella und Gregor gegenüber nur langsam. Man merkt, dass es ihr schwer fällt Vertrauen zu schaffen. Leider blieb es für mich bis zum Schluß unklar, woher Noas Ängste und Panikattacken rühren, da keine intensive Auseinandersetzung damit stattfindet.

Auch wenn ich in Bezug auf den Klimawandel mehr erwartet hatte, gefiel es mir sehr gut, wie die Autorin die Problematik in die Handlung eingeflochten hat. Seine Auswirkungen wurden spürbar und sie zerstören die Idylle des Landlebens, die immer wieder greifbar wurde.

Inhaltlich hat sich Mirjam Wittig mit wichtigen Themen - Ängste, Panikattacken, Klimawandel - unserer Zeit gewidmet. Leider bleiben zum Schluß sehr viele Fragen offen, was mich ein wenig enttäuscht hat, dennoch ist das Ende rund.