Rezension

ein schöner historischer Jugendroman

Der Ruf des indischen Elefanten - Patricia Mennen

Der Ruf des indischen Elefanten
von Patricia Mennen

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Die 16-jährige Tara Harley lebt seit dem Tod ihrer Mutter in Irland bei ihrer Tante Nell und ihrem Onkel Fergus. Nach einem heftigen Streit mit dem jähzornigen Fergus beschließt Tara jedoch, ihre Heimat zu verlassen, um nach ihrem Vater zu suchen, den sie bislang für tot gehalten hat. In den Hinterlassenschaften ihrer Mutter findet sie einen Brief von einem Mann namens Henry Lawrence, der sich als ihr Vater ausgibt und vor ihrer Geburt als britischer Offizier nach Indien versetzt wurde. Tara heuert, verkleidet als Küchenjunge George, auf einem Schiff an, das Kurs auf Bombay nimmt. Während der beschwerlichen Seereise freundet sie sich mit dem indischen Jungen Kareem an, der auf dem Weg zurück zu seiner kranken Mutter ist, und begleitet ihn bis in die nordindische Stadt Lukhnau. Dort arbeitet Henry Lawrence als Oberbefehlshaber der englischen Armee. Doch nicht nur Taras Beziehung zu Kareem nimmt mit einem Mal eine unerwartete Wendung, auch das Geheimnis um Taras Vater hält eine große Überraschung bereit …
(Quelle: F. Coppenrath)

Meine Meinung
Irland im Jahr 1855.
Taras Mutter ist gestorben. So muss das junge Mädchen nun bei ihrem Onkel Fergus und dessen Frau unterkommen, wo sie allerdings nur geduldet ist. Eines Tages, so hofft Tara, findet sie ihren Vater, der in Indien als Offizier stationiert ist.
Nach einem Unglücksfall flieht das Mädchen und macht sich auf ihren Weg, der sie bis nach Indien führt. Auf der abenteuerlichen Reise lernt sie Kasim kennen, der ihr beisteht …

Das Jugendbuch „Der Ruf des indischen Elefanten“ stammt aus der Feder der Autorin Patricia Mennen. Für mich war dieser historisch angehauchte Jugendroman das erste Buch der Autorin.

Tara ist 16 Jahre alt und wird bei ihrem Onkel Fergus und ihrer Tante eigentlich nur geduldet. Sie lebt in Irland, ihre Mutter ist gestorben, ihr Vater lebt in Indien und ist dort Offizier. Ich mochte Tara sehr gerne, sie ist nicht perfekt, hat Ecken und Kanten.
Kasim begegnet Tara auf deren Weg nach Indien. Er denkt sie ist ein er und heißt George. Von George ist Kasim sehr angetan, er mag ihn gerne. Je weiter man im Geschehen vorankommt, desto mehr denkt Kasim aber nach und wird misstrauischer Tara/George gegenüber. Auch Kasim hat mir gut gefallen.

Neben den beiden genannten gibt es im Buch noch weitere Charaktere, die ich ebenso gut gestaltet empfand. So zum Beispiel indische Räuber, Seemänner, die wirklich hartgesonnen waren, oder auch britische Soldaten.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und sehr leicht zu lesen. Man kommt flüssig durch die Seiten, es ist, trotz dass es historisch ist alles sehr gut zu verstehen.
Die Handlung ist abenteuerlich und spannend aber auch exotisch und teilweise richtig fremdartig. Das Indien der damaligen Zeit wird von Patricia Mennen sehr gut beschrieben, man lernt viel über die damalige Zeit. Die Autorin hat alles gut recherchiert, teilweise ist es aber auch mystisch angehaucht. Man rätselt als Leser hier mit, möchte wissen wie es weitergeht mit Tara auf ihrer Suche nach ihrem Vater.
Allerdings es gibt ein paar zu viele Zufälle im Buch. Manche Lösungen, gerade wenn Tara etwas passiert ist, sind mir zu einfach gewesen. Es wirkte dann teilweise etwas unglaubwürdig.

Das Ende hat mir persönlich sehr gut gefallen. Es passt in meinen Augen gut zum Gesamtgeschehen, macht rund.

Fazit
Alles in Allem ist „Der Ruf des indischen Elefanten“ von Patricia Mennen ein unterhaltsamer historischer Jugendroman.
Die lebendig gestalteten Charaktere, der lockere leicht lesbare Stil der Autorin und eine interessante, abenteuerliche Handlung haben mir hier spannende Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!